Agria 36. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 2000)

H. Szilasi Ágota: Arcok I. Az egri Dobó István Vármúzeum Képzőművészeti gyűjteményében lévő történeti (főúri polgári, főpapi) festett és szobor arcképábrázolások

sogar wirtschaftsgeschichtlichen Analyse, denn das Menschenbildnis, das ja auch als ein unmittelbares historisches Dokument behandelt werden könnte, zeugt relativ direkt von den menschlich-gesellschaftlichen Relationen . Unsere Sammlung ist sehr reich an Portraits aus dem 17. und 18. Jh., welche verdiente Persönlichkeiten, anonyme Männer und Frauen sowie fiktive, aber typisierte Gestalten darstellen. Egal worum es sich handelt, ob um ein die Charakterzüge, die gesellschaftliche Stellung und Vermögenslage, den Rang einer konkreten Person vergegenwärtigendes Portrait, ob um das repräsentative Bildnis eines Herrschers, eines hohen Geistlichen oder Magnaten, um die Galerie historischer Helden oder Vorfahren, um das Bildnis eines Künstlers, eines Gelehrten oder eben um ein Selbstbildnis, ob um Volksgruppen, Völker charakteristisch darstellende, der Orientierung dienende modische Bildnisse, um nach Modellen gemalte Studien für Gruppenbilder, historische Darstellungen, Kirchenbilder oder um ein intimeres, menschennäheres Familienbild handelt, von jedem schauen Persönlichkeiten auf uns herab, die die Welt ihrer Zeit repräsentieren. Ich halte es für wesentlich, die wichtigsten Daten der Portraits in der Kunstsammlung des Dobó-István-Burgmuseums zu Eger zu veröffentlichen. Mehrere von den Darstellungen von Persönlichkeiten, die landesweit oder in Eger als wichtig galten, wurden in den perma­nenten Ausstellungen unseres Museums bereits zur Schau gestellt, viele warten aber an den Lagergittern hängend darauf, daß auch von ihnen einmal gesprochen wird. Und da im Laufe der Geschichte nicht die Werte entstehen und vergehen, sondern sich lediglich das Wertbewußtsein wandelt, und die Werke als Wertstrukturen potentiell auch dann Wertträger bleiben, wenn sich die Wertorientierung gewandelt hat, soll diese thematische Auswahl als Hilfe für Forscher dienen, die aus der Gegenwart zurückblickend, Daten, Darstellungen, Analogien zu ihrem Thema suchen, indem sie sich mit einer unserer historischen Persönlichkeiten oder mit der Kunst eines Zeitabschnittes befassen oder eben nach individu­ellen Gesichtspunkten an ein gewisses künstlerisches Problemfeld herangehen. Während der Datensammlung war es wesentlich zu klären, wann, von wo genau und unter welchen Umständen die jeweiligen Portraits in unsere Sammlung gelangt sind, denn im Inventarverzeichnis befindet sich dazu oft nur ein mit Fragezeichen versehener oder nur ein­silbige Auskunft erteilender Vermerk. Über die zu den veröffentlichten Portraits im engeren Sinne gehörenden Registerdaten hinaus hielt ich bei der Zusammenstellung des Kunstwerkverzeichnisses auch eine genauere Mitteilung der sonstigen Angaben zu den Werken im Museum für wichtig, so etwa die genaue Beschreibung eventueller Signa, die Festhaltung von Aufschriften auf dem Werk bzw. auf der Rückseite. Hauptsächlich gilt das für das selten bewegte gelagerte Material. Von großer Bedeutung sind das Schrifttum bzw. die Mitteilungen, die zum Bild gehören, ferner die Sammlung der Daten über ihre eventuelle Ausstellung, denn diese Posten weisen darauf hin, daß die Kunstkollektion unseres Museums nicht nur in Ungarn, sondern europaweit registri­ert ist. Die Suche nach den in anderen ungarischen und ausländischen öffentlichen Sammlungen auffindbaren Analogien macht die Geschichte der Bilder nur noch spannender, wobei auch die Informationen über ihre Restaurierung mit zur Geschichte gehören. Viele kleine Daten haben sich hier angehäuft, und sie bieten, wie ich hoffe, allen Interessenten Hilfe, unsere Sammlung besser kennenzulernen. 492

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