Agria 35. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1999)

D. Matuz Edit: A kyjaticei kultúra földvára Szilvásvárad-Töröksáncon

17, 2, Abb. 26, 12), ferner die Gefäße mit eingeritzter und kannelierter Verzierung auf der Schul­ter 100 (Abb. 12, 10, Abb. 24,4) gehalten werden. Der Urnenfelderkultur waren eigen und davon ver­breiteten sich die Schüsseln mit eingezogenem Turbanrand 16 " 18 (Abb. 11, 3, Abb. 32, 11) bzw. mit facettiertem Rand 25 (Abb. 11,7, Abb. 19, 3, Abb. 33, 8), die Tassen mit eckigem Höcker am Hen­kel 61­63 (Abb. 14, 3) und der Urnentyp mit facettiertem Bauch 75 " 79 (Abb. 16, 11, 12, Abb. 19, 10, Abb. 32, 4), die aber von den spätbronzezeitlichen und später von den früheisenzeitlichen Völkern allgemein benutzt wurden. Der konkrete Einfluß der Urnenfelderkultur ist am Fundort Szilvás­várad-Töröksánc nicht bedeutend. Unter der Wirkung der Lausitzer Kultur verbreitete sich der innenverzierte Schüsseltyp, der hier im Vergleich zu den anderen Kyjatice-Fundorten in großer Zahl vertreten ist. Die mit gebogenen Linienbündeln verzierten Tassen sind für die Ha A-Periode charakteristisch (Abb. 23, 1-3, Abb. 18, 1, 3, 4, 7, 9, 14, Abb. 27, 3, Abb. 33, 12). Sie kommen im Fundmaterial nicht nur der Lausitzer, 40 ' 54 sondern auch der Kyjatice­33 ' 35-38 und Gava-Kultur 34 ' 39,56 vor. Die mit eingeritztem Dreieckmotiv und aus konzentrischen Kreisen ausgehenden senkrechten Linienmustern dekorierten innenverzier­ten Schüsseln 44 " 46­48­49 (Abb. 12, 1, Abb. 18, 8, 15, Abb. 28, 6, Abb. 29, 6) sind für die Ha B-Pe­riode kennzeichnend. 47­50-51 Auch die bauchige Urnenform mit zylindrischem Hals (Abb. 24, 1) ist im Lausitz-Material zu finden. Am Fundort der Kyjatice-Kultur von Szilvásvárad traten die im Fundmaterial der Gáva-Kultur typischen, vermutlich auf die Wirkung dieser Kultur da erscheinenden innen facettierten Schüs­seln 26 " 27 (Abb. 17, 7, Abb. 19, 1, Abb. 33, 7), die kannelierten, wellenrandigen Schüsseln mit Hö­ckeraufsatz 31-32 (Abb. 17, 10), die mit eingeritzten Wellenlinien und Besenstrichverzierung dekori­erten Exemplare 119 " 120 (Abb. 13, 8, 10, Abb. 25, 5, Abb. 27, 5, Abb. 32, 2), die großen, von innen ausgedrückten Blasen 107 auf den stellenweise mit waagrechten eingeschmierten Linien (Abb. 30, 5, Abb. 31, 15) bzw. mit senkrechten Riefelungen (Abb. 34, 7) verzierten Urnen (Abb. 29, 7, 8, Abb. 31, 14, Abb. 33, 11) auf. Die Tonringe 122­123­125 (Abb. 16, 13,14, Abb. 26, 13), die Wagenrad­modelle 127 " 128 (Abb. 35, 18-19) und die kleinen Tongefäße 130 " 131 (Abb. 33, 3, 4, Abb. 35, 15) sind zwar in der Urnenfelderkultur zu finden, aber die Exemplare unserer Fundstelle sind für die Gáva­Kultur viel charakteristischer. Das kleine muldenförmige Gefäß (Abb. 35, 15) ist von Bedeutung, weil das auf die ehemals benutzten, aus organischem Material gefertigten Mulden hinweist, die aber eben darum nicht erhalten blieben. Die funktionsgerecht für Baden, Waschen geeigneten ovalen Mulden wurden sogar zum Erdetragen z. B. bei der Errichtung der Schanze benützt. Für die letztere Funktion sind gute ethnographische Analogien in den urkundlichen Quellen über die Bauarbeiten der mittelalterlichen Burgen bekannt. In Szilvásvárad kamen die Bruchstücke von zwei Tierstatuetten vor. Der Kopf, eines der Vorder­beine, beide Hinterbeine und das Ende des Schwanzes der kleinen grauen Tierstatuette brachen ab. Auf dem emporgehobenen Kopf sind die Spuren der Mähne zu sehen. Das war die Darstellung ver­mutlich eines Pferdes (Abb. 35, 16). Das andere Fragment stammt aus einer graubraunen, größeren, stämmigen Tierfigur. Vorne sind die Augen, die Nase und ein "Lappen" zu sehen. Auf dem Kopf am Ohr weisen die Bruchstückhaftigkeit und die Abwetzungsspuren darauf hin, daß dieses Tier Hörner gehabt hätte und darum es ein Vieh gewesen sein könnte (Abb. 35, 14). In der Gáva-Kultur kommen die kleinen, auf östliche Vorbilder zurückzuführenden Tierplastiken häufig vor. 140 Zahl­reiche Varianten dieser Darstellungen kennt man in der siebenbürgischen Reci-Medias- und der transkarpatischen Gava-Gränicesti-Holihrady-Kultur. 141 " 143 Auf der einen Seite des kleinen, roten, ovalen und bruchstückhaften Tongegenstandes ist eine wellig eingedrückte Punktreihe zu sehen, während eingeritzte waagerechte Linien zwischen einer doppelten und einer einfachen Punktreihe und zwei kreisförmig eingedrückte Punktreihen links davon auf der anderen Seite zu finden sind (Abb. 35, 13). In Verbindung damit vermuten wir, daß dieses Fragment der untere Teil einer stilisierten Menschenfigur war. Attila László stellte die anthro­pomorphen Menschendarstellungen der Gáva-Holihrady-Kultur zusammen. Diese sind den "gei­genförmigen" Idolen ähnlich, sie wurden mit eingedrückten Punktreihen entlang eingeritzter Linien verziert. 148 Das Exemplar von Szilvásvárad konnte ähnlich gewesen sein, so spiegelt auch es den Einfluß der Gáva-Kultur in unserem Fundmaterial wider. 57

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