Agria 35. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1999)
Petercsák Tivadar: Egy feudális tulajdonközösség a XIX. század második felében. Az atkári nemesi közbirtokosság
Tivadar Petercsák Eine feudale Eigentumsgemeinschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Das adlige Gemeingut von Atkár Die Abhandlung stellt die Tätigkeit einer Eigentumsgemeinschaft feudalen Charakters ab Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts dar. Aufgrund der schriftlichen Dokumente der Generalversammlungen der Anteilseigner des adligen Gemeingutes von Atkár lassen sich organisatorischer Rahmen und Funktionsmechanismen der Gemeinschaft rekonstruieren. Die gewählten Amtsträger (Direktor, Notar) haben ihre Tätigkeit aufgrund interner Satzung bzw. unter Kontrolle der in regelmäßigen Abständen abgehaltenen Versammlungen ausgeübt. Das im gemeinsamen Eigentum der Kleinadeligen stehende Gasthaus, Kneipe und Metzgerei bzw. die Verpachtung einer Bodenfläche zum Lehmabbau und die Verteilung der Pachterlöse brachten das jährliche Regeleinkommen für die mehr als 50 Mitbesitzer. Die Ablösung der kleineren königlichen Pachten (Regalien) durch Geld erfolgte in 1890er Jahren. Die Besitzgemeinschaft hat die zu ihrem Eigentum gehörenden Gebäude und Infrastruktur (Straßen, Brücken, Brunnen, Graben, Kanäle) in gutem Zustand gehalten und für die kommunale Ordnung gesorgt. Als eigenartige Form der Unterstützung der Einwohner galten die niedrig verzinsten Darlehen aus dem sogenannten Kornspeicher- und Unterstützungsfonds. Nach der Ablösung des Gemeingutvermögens wurde das adlige Gemeineigentum in Atkár in den Jahren 1908-1909 aufgelöst und der mit einem bedeutenden Kapital ausgestattete Unterstützungsfonds der Ortsgemeinde übertragen. 328