Agria 33. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1997)

Cs. Schwalm Edit: A hímzés tanulása. Mintakendők, feliratok textilek díszítőelemei Heves megyében

Edit Cs. Schwal m Erlernen der Stickerei - Mustertücher, Ornamentmotive auf den Textilien - mit Aufschriften im Komitat Heves Im ersten Teil unserer Studie behandeln wir das Erlernen der Stickerei, die Rolle von Stickkünstlern und Lohnnäherinnen, die Bedeutung des Handarbeitunterrichts in den Schulen sowie die Rolle und Bedeutung der Mustertücher und -bûcher. Im zweiten Teil stellen wir die im Dobó István Burgmuseum zu findenden Textilien mit Aufschriften und deren Motivschatz dar. Das Erlernen der Nadelarbeit war eine wichtige Aufgabe jedes Mädchens, besonders in Gegenden mit reicher Tradition in der Stickerei. Die Methode der Schulung und das Erlernen verschiedener Techniken und Ornamentmotive war unterschiedlich in den ver­schiedenen Gegenden. Im Komitat Heves wurde der Kreuzstich zuerst erlernt, danach kamen die anderen Stiche, die sogenannte „borsóka", „subrika" und die Lochstickerei (das Schlingen). Bei der Herstellung der schönsten Teile der Aussteuer hatten Näh­spezialisten eine bedeutende Rolle. Sie nähten in einer Gemeinschaft im traditonellen Stil gegen Naturalien. Für andere Besteller arbeiteten sie gegen Bargeld. Etliche vorzügliche Stickerinnen hatten eine bedeutende Rolle bei der Einführung neuer Techniken. Die Stickerei wurde von den Mädchen zu Hause, in der Familie erlernt. Der Schulunterricht spielte erst nach dem ersten Weltkrieg eine größere Rolle, weil es in den Gemeinschaftsklassen der Elementarschulen keine ausgebildeten Handwerklehrer gab. Die Mehrheit der Handwerk-Mustertücher, die sich in den Museumssammlungen befind­en, wurde in den Frauenbürgerschulen oder höheren Frauengewerbeschulen hergestellt, wo das Handwerk schon von der zweiten Hälfte des XIX. Jhs. gelehrt wurde. Die Bedeutung der Handwerkschulung erhöhte sich nach dem ersten Weltkrieg. Die institu­tionelle Organisiemng der Schulung von Strickerei und Weberei, die Organisierung der auf Volkskunst beruhenden Hausgewerbe und die Lohnnäherei bedeuteten eine Erwerbsquelle überwiegend für die dörfliche Bevölkerung. Weil die Handwerkschulung spät begann, erscheinen die Motive der Mustertücher auf den Volkstextilien selten, deshalb waren die Mustertücher keine Hilfsmittel bei der Planung. Man kann die direkte Wirkung der Musterbücher sehr selten antreffen. Nur bei den umfangreichen Buchstabentypen können wir die Spuren dieser Wirkung beobachten. In der zweiten Hälfte der Studie untersuchen wir die Textilien mit Aufschriften, die mit Kreuzstichen hergestellt wurden und sich zur Zeit in der ethnographischen Sammlung des „Dobó István" Burgmuseums befinden. Die Verwendung der Aufschriften verbreitete sich im XIX. Jh., überwiegend auf den Gegenständen mit festlicher Bedeutung, am Anfang die.Jahreszahl, das Monogramm, dann der vollständige Name des Besitzers (oder des Herstellers). Im Komitat Heves waren daneben die religiösen Aufschriften häufig und auch die Fülle der die Aufschriften ergänzenden figuralen Motiven ist auffallend. Unter diesen verstehen wir solche Motiven und Zeichen, die in der Trennungs- oder Ergän­zungsrolle, nicht als Zeilenmuster an den Textilien erscheinen. Die meisten Aufschriften und figuralen Motive finden wir an den Heimtextilien, so an den Zierleintüchern (Zeltlaken, Brautbettücher, Leichentücher) und an den Tischtüchern (mit denen der Tisch am meisten zu Weihnachten, zu Ostern, am Verlobungsfest und beim Begräbnis bedeckt wurde) und an den Kirmesranzen. An den Handtüchern und Back­484

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