Agria 33. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1997)

Fodor László: Az egri Kötélverő-ház (Kertész u. 3.) régészeti és építészettörténeti vizsgálata

László Fodor Archäologische und baugeschichtliche Untersuchung des Seilerhauses von Eger (Kertész Str. 3) Das oben erwähnte, barockzeitliche Wohnhaus, das oft umgebaut wurde, befindet sich in der Kertész Str. Nr. 3 in Eger. Die Bewohner der Stadt kennen dieses Haus nur als „Seilerhaus". Wie durch die Untersuchung bewiesen, wurde dieses Haus nach dem Beruf des letzten Hausbesitzers in diesem Jahrhundert benannt. Ursprünglich (lokalgeschicht­lich) ist das Haus ein Baudenkmal in dem sogenannten Stadteil „Maklári-hóstya", dessen Errichtungszeit durch die Stadtgeschichtsforschung in der Mitte oder zweiten Hälfte des XVIII. Jhs. bestimmt wurde. Ab 1990 wurde das Gebäude nicht genutzt, stand also leer auf die Restaurierung wartend. Auf Anforderung und mit Unterstützung der Stadt Eger verrichteten wir in dieser Zeit archäologische und baugeschichtliche Untersuchungen im Gebäude. So wurde entdeckt, daß das Gebäude in mehreren Perioden gebaut wurde, aber frühere Details blieben trotz der Umbauten fast unverändert. In ihrer ursprünglichen Form ist die damalige Küche mit sogenannten Freischornstein uns erhalten, wo wir durch wei­tere Untersuchungen auch frühere Bauzeiten feststellen konnten. Wir konnten auch die Richtung des Gebäudes feststellen. Die ehemalige Längachse lag senkrecht zur Maklári­Straße des späten Mittelalters. Das früheste Detail des Gebäudes war ein zweiteiliger dörf­licher Wohnhaustyp mit Flur. Das Gebäude befindet sich außer dem mittelalterlichen Stadtkern, in der Nähe der einstigen mittelalterlichen Stadtmauer. Dieses ursprüngliche Bauernhaus wurde von dem ehemaligen Besitzer (oder von ehemaligen Besitzern) erwei­tert, danach auch das Nachbargrundsück gekauft und eingebaut. So wurde die heutige Bauform durch mehrere Umbauten gestaltet. Die Besonderheit des Gebäudes sind die alte Küche und ihr Feuerangs- und Heizungs­system, deren verschiedene Bauperioden gut verfolgt werden können. Man kann die spä­ter ausgestalteten (aufgeschütteten) Wohn- und Gangniveaus gut unterscheiden. Die Entwurfsanstalt (Landesinspektorat für Baudenkmalpflege) und ihre leitende Architektin Judit M. Kalo fertigte einen Rekonstruktionsplan an, in dem das einstige Küchendetail durch eine heutige Bautechnologie dargestellt würde, im Einklang mit der später auszugestaltenden Funktion. Wir meinen, daß es mit den archäologischen, baugeschichtlichen und lokalgeschicht­lichen Untersuchungen bzw. den Ergebnissen dieser Untersuchungen gelungen ist, die spätmittelalterliche Geschichte der Stadt Eger zu erweitern und die lokalgeschichtlichen Werte unserer Stadt reicher zu machen. 175

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