Agria 29.-30. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1993-1994)

Csiffáry Gergely: Hadiipari létesítmények a XVI–XVIII. századi Egerben

Aussage der Burgverwaltung von Eger. Die Benennung „Kanonenhaus" bezieht sich auf die archäologisch nachweisbare Gießerei, bzw. auf die in den anderen Quellen angeführten Schmiede. Wahrscheinlich schon im Jahre 1509 wurden Kanonen in Eger gegossen (oder können Kanonen gegossen werden), deren Andenken sich in der ge­schichtlichen Ausstellung der Burg befinden. Im Jahre 1552 kann der Kanonenguß aber zweifellos nachgewiesen werden, es gibt sogar Angaben aus dem XVI. Jh. zur späteren zufälligen Inbetriebhaltung der Gießerei, weiterhin gibt es eine in Eger gefertigte Kanone und eine glaubwürdige Stichdarstel­lung, die als Beweis dienen. Die Haupttätigkeit der Gießerei war die Munitionserzeu­gung, der Guß der Kugel für Kanonen, Feuerbüchsen und Pistolen, die aufgrund der Invertare durch die zum Guß aufgehäuften bedeutenden Zinn-, Blei- und Erzvorräte nachgewiesen werden. Obwohl die Burg von Egerzwischen 1596 und 1687 in Türken­hand war, bestand die Gießerei. Nach Angabe der türkischen Steuerlisten aus dem XVII. Jh. steuerten 5 Dörfer im Komitat Borsod den Türken Reineisen zum Erhalt der Schmiede. Die Gießerei und Schmiede spielten auch in der Bewaffnung des Heeres von Rákóczi eine wichtige Rolle. Die frühesten Spuren, die auf den der Schießpulvererzeugung als Rohstoff dienenden Salpetersud nachweisen, stammen aus dem Jahre 1557-58. Der Salpeter hätte auch früher in Eger gesiedet werden können, aber wir wissen nichts über das Bestehen eines selbstständigen Salpetersudwerks aus dem XVI. Jh. Ein aus dem Jahre 1690 stammen­der Bericht erwähnt schon die zwei Häuser auf dem Gebiet der Innenstadt, die einem zu der Schießpulvermühle gehörenden Salpetersudwerk in Besitz genommen wurde. Diese Salpetersudhäuser waren auch während des Freiheitskampfes von Rákóczi in Betrieb und ihr Betrieb kann auch bis zum ersten Drittel des XVIII. Jhs. verfolgt werden. Die Burg von Eger verfügte schon im Jahre 1508 über einen umfangreichen Stoß­mörser aus Messing, der zur Schießpulvererzeugung geeignet war. Im Jahre 1552 waren die der Schießpulvererzeugung dienenden Trockenmühlen in Betrieb und das Bestehen des auf Wasserkraft gebauten Brechers in der Stadt kann nachgewiesen werden. Der aus dem XVI. Jh. stammende vor 1562 aus Stein behauene Stoßmörser ist bis heute in der Burg erhalten und kann in den Kasematten besichtigt werden . In der zweiten Hälfte des XVI. Jhs. stieg die Menge des in der Burg gelagerten veralterten Schießpulvers, deshalb wurde noch vor 1551 zur seinen Auffrischung ein Essigsudhaus errichtet. Während der Türkenherrschaft um das Jahre 1660 wurde eine Schießpulvermühle von großer Kapazität auf dem inneren Gebiet der Stadt gebaut. Zu diesem wurde nach dem Jahre 1663 auch von Türken ein Lagerhaus als Ergänzung errichtet, wo Schwarz­pulver gelagert werden konnte. Auch nach der Zurückeroberung, der Stadt war diese Mühle in Betrieb, bis sie in der Nacht zum 31. Juli 1691 explodierte. Die neue Schieß­pulvermühle, die zum Ersatz der vernichteten Mühle errichtet wurde, erhob sich außer der damaligen Stadt, auf dem Gebiet des heutigen öffentlichen Bades. Auch diese Schießpulvermühle spielte während des von Rákóczi geführten Freiheitskampfes eine wichtige Rolle, weil sie zu den 10 bedeutendesten aufgabegleichen Fabriken des dama­ligen Landes gehörte. Das Bestehen der Schießpulvermühle kann bis 1730 verfolgt werden. 137

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