Agria 25.-26. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1989-1990)
Cs. Schwalm Edit: Régi stílusú hímzések a Dobó István Vármúzeum erdélyi textiljeiből
Edit Cs. Schwalm Die Stickereien alten Stils aus der siebenbürgischen Textilsammlung des Dobó István-Burgmuseums Unter den volkstümlichen Leinenstickereien des Dobó István-Burgmuseums sind zahlreiche Stücke aufzufinden, die den alten Stil vertreten. Für diese Stücke sind die Anwendung der stilisierten, sorgfältig angeordneten, weitverbreiteten Motive von großer geschichtlicher Vergangenheit und das harmonische symmetrische Verhältnis zwischen den gestickten und blanken Oberflächen kennzeichnend. Von diesen alten Varottaarbeiten wird ein Teil der siebenbürgischen Arbeiten (Szeklerland, Umgebung von Kolozsvár, Mezőség) in der vorliegenden Studie vorgeführt. Die Wirkung der Herrenstickereien war auf die Volksstickerei besonders in Siebenbürgen groß. Ein mit Goldfaden gesticktes Gottestischtuch (Abb. 1) und vier Herrenstikkereien (Abb. 2, 3, 4, 5), von denen die letzten zwei Stücke schon einen. Übergang zu der Volksstickerei repräsentieren, werden hier behandelt. Eine von den Stickereien des Szeklerlandes (Komitat Udvarhely) ist von freier Zeichnung (Abb. 6). Aufgrund des Motivschatzes mit Granatäpfeln und Tulpen bzw. der feinen Ausführung ist sie der Übergangsgruppe zwischen der Volks- und Herrenstickerei zuzuordnen. Die anderen Stickereien vom Szeklerland stammen aus dem Komitat Csík und für die Sticktechnik sind die Geflechttechnik, die Kreuzstickerei und eine Variante der Kreuzstickerei charakteristisch. Ihre Anordnung ist übersichtlich und sie sind von feiner Ausführung. Unter den Motiven kommen die geometrischen Muster, die geometrischen Pflanzenmuster und die Blumenstöcke gleicherweise vor. In ganz Siebenbürgen ist die Tannenzweigornamentik, deren fünf Varianten in unserer Sammlung vertreten sind, beliebt (Abb. 7, 8, 9, 10, 11). Wir haben zwei Stickarbeiten mit Nelkenmuster (Abb. 12, 13), von denen das Kissenende von Renaissancewirkung, welches mit einem, aus fünf, ebenmäßig angeordneten Blumen bestehenden, in einen italienischen Krug gestellten Blumenstrauch verziert ist, von hervorragender Bedeutung ist. Die Anordnung der Stickerei mit der Bourbon-Linie weicht von der allgemein bekannten Form ab (Abb. 14). Nach den Heimtextilien wird auch eine Schürze von Szászveresmart an diesem Ort vorgestellt. Die Kompositionsweise und der Motivschatz der Schürze sind ziemlich archaisch (Abb. 15). Die alten, spiralförmigen wiederkehrenden Motive, die auf einer der, aus der Umgebung von Kolozsvár stammenden Stickerei auftauchen, wurden nach den Herrenstickereien türkischen Wirkung geschaffen (Abb. 16). Das auf der anderen Stickerei sichtbare Girlandmotiv bildet Wellenlinien und breite Streifen (Abb. 17). Die eine von den zwei, aus der Landschaft Mezőség stammenden Stickereien kann aufgrund der Anordnung, des Girlandmotivs, der Kompositions weise, der mit Konturen versehenen dicken Motive und der Ausführung der Gruppe der Stickereien alten Stils zugeordnet werden. Sie kommt ziemlich selten vor (Abb. 18). Die andere, aus dieser Landschaft stammende Stickerei ist von Renaissance Wirkung, die mit ihrem Motivschatz, der aus Akanthusblättern, Tulpen und Granatäpfeln besteht, mit der Ausführung und Sticktechnik alle charakteristischen Züge des bekannten Stickstils dieser Landschaft an sich trägt (Abb. 19). Wir verfügen über zwei Stickereien von Szék. Das Exemplar mit den negativen Mustern taucht selten auf (Abb. 20) und das mit dem Tulpenmotiv gehört zu den alten Mustern (Abb. 21). Die letzte behandelte Arbeit wurde mit der, in der ungarischen Textilkunst selten angewandten gedrückten Technik erzeugt. Hirsche sind darauf zu sehen (Abb. 22). 565