Agria 25.-26. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1989-1990)

Szabó Jolán: Fertályok és fertálymesterek Gyöngyösön

Jolán Szabó Viertel und Viertelmeister in Gyöngyös In der Selbstverwaltung des Marktfleckens erschien ein neues Element, nämlich die Teilung der Stadt in Viertel und in Beziehung damit das Zustandebringen des Amtes eines Viertelmeisters in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundertes. Das Zustandebringen der vier Viertel wurde durch den Beschluß der Gutsherren von Gyöngyös vorgeschrieben. Obwohl die Veränderung in erster Linie ihren Interessen entsprach, war sie durch den bedeutenden Zuwachs der Einwohnerzahl und durch das Siedlungssystem der Stadt ebenfalls begründet. Die Viertel waren anfangs Steuerbezirke, die aber auch bei der Organisation der städtischen Wirtschaft und der öffentlichen Arbeiten eine Rolle spielten. Eine Änderung erfolgte jedoch am Ende des Jahrhundertes, als die Bürger dem geschlossenen führenden Körper der Stadt gegenüber nach der Geltendmachung ihrer Rechte strebten. Danach wurden die Abrechnungen von den, in den Vierteln gewählten Personen kontrolliert und nach einer neueren gutsherrlichen Anordnung, wonach die Wahlordnung der Dignitare modifiziert wurde, wurden die Stadtviertel zu Wahlbezirken. An der Spitze der Viertel standen die Viertelmeister, deren Aufgabe in erster Linie die Vollstreckung war. Außer der Erhebung und Administration der Steuern mußten sie die städtischen Entscheiden in dem eigenen Bezirk durchsetzen. Die Obliegenheiten der Viertelmeister wurden in den Amtsinstruktionen ausführlich geregelt. Diese Dignitare wurden von den Gewerbtreibenden der Stadt durch den Rat gewählt, dadurch ihnen eine Gelegenheit zur Beteiligung an den Gemeinschaftssachen gebend. Ihr Avancement und ihre Teilnahme an der wirklichen Führung der Stadt sind aber seltene Ausnahmen, da das durch die, bis dahin vollkommen versteifte Führung für sie unmöglich gemacht wurde. Dieses Amt bedeutete also eher mehr Last als Vorteil für seine Träger. 457