Agria 25.-26. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1989-1990)

Kozák Károly: Az egri vár feltárása VII. (1957–1988)

Károly Kozák Die Erschließung der Burg Eger VII (1957-1988) Die archäologische Forschung der Burg von Eger dauert seit mehr als dreißig Jahren. Dieser Aufsatz ist eine Zusammenfassung bzw. Ergänzung der früheren Mate­rialveröffentlichungen bzw. der Jubiläumsausstellung. Die bisherigen Ergebnisse sind schon großenteils in den früheren Bänden dieses Jahrbuches vom Burgmuseum Eger erschienen. Aufgrund der synthetisierenden Ergebnisse kommen auch die Umstände der Gründung des Bistums von Eger uns besser näher. Am „Treffen der Fürsten", das vom Kaiser Otto 973 einberufen wurde, nahmen auch zwölf Boten von Géza, dem ungari­schen Fürsten teil . Hier baten die Boten im Auftrage des Fürsten als Folge des Friedens , um nach Ungarn Missionare zu schicken. Aus der Analyse der Reiseroute dieser Mis­sionare ist es ersichtlich, daß sie wahrscheinlich aus nördlicher Richtung kamen. Sie kamen mit anderen Geistlichen und Weltlichen, mit Meistern zusammen, die zum Kirchenbau Verständnis hatten. Es ist zu beobachten, daß der Name des Heiligen Stephans, des Protomärtyrers bei den Kirchen entlang ihrer Route oft als Schutzheiliger vorkommt. Das läßt sich damit erklären, daß der Schutzheilige des Passauer Bistums, des Ausgangspunktes der Missionare Heiliger Stephan, der Protomärtyrer war, Entlang ihrer Route gründeten sie an mehreren Orten je ein Bistum (Wien, Raab, Gran usw.). Eine kleinere Gruppe von Missionaren ging aus Gran in Richtung des „Tarna-Ta­les". Hier erreichten sie das Zentrum des fürstlichen Gutes in Tarnaszentmária. Es ist zu vermuten, daß die heute als Baudenkmal geltende, hiesige Kirche zu dieser Zeit gebaut wurde. Diese kleine Kirche weist eine auffallende Einheit von Zier- und Konst­ruktionselementen auf. Sie ist eines der frühesten, ungarländischen Objekte, die christ­lich-künstlerische Werte haben. Unter dem halbkreisförmigen Chor wurde eine Unter­kirche (Krypta) ausgebildet. Die Konstruktion, Einheit und Zierelemente können in das Material der Zeit vom König Stephan Hl. eingereiht werden. Die Steinplatten mit Löwenfigur, bzw. mit Flechtbandkreuzmotiv weisen auf die Arbeit eines Meisters aus Quedlinburg, bzw. darüber hinaus auf die eines aus der Kaukasus-Gegend hin. Der Bauherr konnte Fürst Géza oder sein Bruder Herzog Mihály sein (Abb. 4-5). Zwischen den Siedlungsgebieten der Geschlechte Aba und Örsur gab es ein fürstli­ches Grundstück, das wahrscheinlich bis zur westlichen Grenze des Geschlechts Örsur reichte. In der Mitte dieses, wegen organisatorischen Gründen wichtigen Gebietes existierten zwei Stämme mit dem Namen „Megyer" (Unter- und Ober-Magyar) an den beiden Ufern des Baches Eger, auf dem Gebiet der heutigen Stadt Eger. Der Friedhof dieser Siedlungen befindet sich in der Burg Eger, neben der Kathedrale - wie auch in Raab - im östlichen Teil des fürstlichen Zentrums. Die erste Kirche des Bistums war eine runde Taufkirche, deren Grundmauer an der südlichen Seite der ruinierten Burg­kathedrale erschlossen wurden (Abb. 6). Die oben erwähnten Bekehrungen gingen nach den Anfangsjahren allmählich zurück, wurden aber nach dem Tode von Géza, am Anfang der Regierungszeit Stephan I. wieder verstärkt. Dies bezeugt die Gründung der frühesten Bistümer am Anfang des II. Jhs. und die Errichtung von Taufkirchen in Zentren der Stammes-und Geschlecht­shäuptlinge (Keszthely, Kisnána, Öskü, Rábaszentmiklós, Sály, usw.). Hier muß man mit zwei Gruppen von Missionaren rechnen. Bei der ersten Gruppe, die in der Donaugegend tätig war, haben die Kirchen im allgemeinen ein Schiff, keinen Turm und einen halbkreisförmigen Chor. Die andere, die sog. „östliche"-byzantinische Gruppe war früher tätig und weist andere Konstruktionseinheiten auf. Die früheren Taufkirchen (Rundkirchen) in den fürstlichen-königlichen Zentren, sowie in den Zent­374

Next

/
Thumbnails
Contents