Agria 24. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1988)
Sz. Kállay Ágota: Rézkori áldozati leletegyüttes Füzesabony határában
frei. Die Funde lagen nicht auf dem Grund der Grube, sondern auf der hineingefallenen Asche-, Lehm- und Schlammeinfüllung. Es scheint, daß die sog. Milchtöpfe unter den Keramikformen des Fundkomplexes am wichtigsten sind. Der Form nach weichen sie von den Exemplaren ab, die vom Gebiet der Bodrogkeresztur-Gruppe stammen. 5 Sie zeigen aber Verwandtschaft mit den hochkupferzeitlichen Funden des nördlichen Hügel- und Berglandes bzw. mit den gleichaltrigen Funden der Südwestslowakei. Die eingedruckten Punktverzierung auf dem einen Gefäß (Abb. 3/1) 1112 , die kleinen Buckel unter dem Rand und der Bauchlinie 10 (Abb. 3/1,3) erinnern an ähnliche Verzierungen der Tiszapolgár-Kultur. Im Falle der Milchtopfform kann man gewissermaßen eine typologische Verbindung zum Teil mit der Tiszapolgár-Kultur 8 , zum Teil mit der Brodzany-Nitra-Gruppe aufweisen, die Vorbilder dieser Form kommen ja schon im Fundmaterial dieser letzteren Gruppe vor. Die Gefäße solchen Typs sind dann auch unter den Funden der Ludanice-Gruppe zu finden. Die Milchtöpfe von Füzesabony stehen der Form nach den Funden des slowakischen Äneolithikums am nächsten. Die Gefäße mit Trichterhals ohne Henkel (Abb. 4/4-5; 7/2) kommen auf ungarischem Gebiet sehr selten, im Frühäneolithikum der SW-Slowakei aber viel öfter vor. 16-18 Auf einem Gefäß solchen Typs (Abb. 4/5) ist eine schwarze Bemalung zu sehen, sie ist in der Früh- und Hochkupferzeit eine vereinzelte Erscheinung. 19 Vom Geschichtspunkt der Datierung aus sind die pfropf unförmigen Buckeln auf den topfartigen Gefäßen verwendbar (Abb. 5/1-2; 7/3; 8/4-5). Sie kommen auf mehreren Keramiken der Brodzany-Nitra-Gruppe vor. 21 Auf Grund der Buckel, die auf den Gefäßen von Füzesabony erscheinen, soll man unsere Funde deshalb nicht unbedingt in die Zeit der Bodrogkeresztur-Gruppe datieren. Die Form selbst ist ebenfalls eine häufige Form in der Früh- und Hochkupferzeit auf dem ungarischen und slowakischen Gebiet. 20 ' 24 Die Schüssel mit breiter Mundöffnung und mit einem umgekehrt kegelstumpf förmigen Körper (Abb . 6/1 ) gehört auf ungarischem Gebiet weder in der Früh, noch in der Hochkupferzeit zu den häufigen Formen; verhältnismäßig häufiger kommen sie auf slowakischem Gebiet vor. 30 Die Schüsseln mit eingezogenem Rand bedeuten einen einigermaßen verbreiteteren Typ. 31 Die großen Speichergefäße 3 *3 *, die auf dem Bauch Henkel mit senkrechter Öffnung haben, 35-36 (Abb. 7/4; 8/1-2) finden wir vorwiegend in den Funden von Siedlungen. Betreffende Keramiken kennen wir aber aus der Hochkupferzeit Ungarns eher nur aus der Umgebung von Budapest, sowie vom nördlichen Randgebiet der Tiefebene, d. h. von den Fundstellen, die P. Patay als peripherische Gruppe der Bodrogkeresztur-Kultur betrachtet, die aber nach Meinung von N. Kalicz zu der LudaniceGruppe gehören. 39 Aufgrund all dieser Tatsachen ist der Fundkomplex von Füzesabony meiner Meinung nach zu der Ludanice-Gruppe, deren Stammesgebiet sich in der Südwestslowakei befindet, zu gliedern und in deren frühen Abschnitt zu datieren. Von den Tierknochenfunden ist das Skelett des Zickleins am bemerkenswertesten. Was für eine Rolle dieser Tierart in der Glaubenswelt zukam, versuchte ich aus mehreren Aspekten skizzenhaft zu beleuchten: a, durch die archäologischen Erscheinungen, Objekte (Bauopfer 42 , Speiseopfer in der Totenzeremonie 43 ); b, auf Grund der Ziegendarstellungen, die auf verschiedenen Gegenständen zu sehen sind, 44 " 49 ; c, auf Grund gewisser, schriftlicher, antiker 50-65 und christlicher 66-68 Quellen, Mythen, ferner auch durch die Anwendung ethnographischer Angaben. 69-72 Die in der Opfergrube gefundenen Ziegen- und anderen Tierknochen verweisen auf das Darbringen eines Blutopfers. Die Gefäße neben dem abgestochenen Tier gehören sicherlich zu den Requisiten der Zeremonie, sie wurden vielleicht während 49