Agria 24. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1988)
Petercsák Tivadar: Az erdő szerepe Észak-Magyarország népi állattartásában
Tivadar Petercsák Die Rolle des Waldes in der volkstümlichen Tierhaltung Nordungarns Die Tierhaltung ist eines der am besten erschlossenen Gebiete der ungarischen Volkskultur, trotzdem ist uns die Verbindung zwischen Wald und Tierhaltung weniger bekannt. Im Leben der bäuerlichen Bevölkerung Nordungarns hat der Wald eine bedeutende Rolle gespielt und konnte auch die Möglichkeiten der Viehzucht beeinflussen. Diese Studie erschließt die Praxis der Waldtierhaltung des 18-20. Jhs. aufgrund historischer Daten. Da Rosenweiden nicht ausreichend zur Verfügung standen, haben die Buchen- und Eichenwälder Nordungarns sowie die zwischen den Wäldern liegenden Wiesen die ausgezeichneten Weidenflächen gesichert. Sowohl Milchkühe, Zugvieh, als auch Schafe und Pferde wurden im Wald geweidet, wo sie nicht nur Gras sondern auch Äste und Knospen der Bäume nagen konnten. Schon vom 16. Jh. an verboten die Besitzer das Weiden der Ziegen auf dem Waldwiesen, da diese viel Schaden in den Wäldern anrichteten. Bis zur Verbreitung des Futterpflanzenanbaues auf dem Acker waren Eichel, das im Wald getrocknete Gras und Laubfutter das wichtigste Winterfutter. Für die im Wald überwinternden Schafherden schlugen die Schafhirte mit der Axt die Eichelmistel ab. Im Frühling schnitten sie auch die knospentragenden Äste, Blätter ab und für sich oder mit Heu gehächselt wurden dann die Rinder und Ziegen gefüttert. Die Güter und die Kleinbauerwirtschaften trockneten das Laubfutter und lagerten es auch für den Winter. Vom 17. Jh. an bestätigen auch historische Daten die Wichtigkeit der Buchel und Eichel in der Winterfütterung der Schweine und Schafe. Auf dem Gebiet des nördlichen Mittelgebirges war die Eichelmästung der Schweine bis zum I. Weltkrieg Sitte. Zu den Mastschweinen wurden extra Schweinehirte aufgenommen, aber auch der jeweilige Wirt half beim Hüten der Herde. Für das Vieh, das unter freiem Himmel übernachtete, wurden kreisförmige Hürden und Körbe, für die Hirten Hütten gebaut. Zur Eichelmast gesellte sich sowohl die Migration innerhalb der Kleinlandschaft, als auch die entferntere nord-südliche. Eicheln wurden auch schon im 17. Jh. gesammelt und zur Hausfütterung der Schweine und Schafe bis zu den 80-er Jahren des 20. Jhs. verwendet. Für die Fütterung der Großtiere (Pferde, Rinder) waren die Waldwiesen sehr bedeutend. Die gemeinsam gebrauchten und als Schütze" bezeichneten Waldwiesen bewahren noch vielerseits das Andenken der uralten Verteilungsart. In futterarmen Jahren Ende des Winters, Anfang des Frühlings hatten die Frauen die Aufgabe, das Waldgras zu hausen und nach Hause zu tragen. Die viehhaltenden Bauern der Gebirgsdörfer versahen die Tiere im Stall anstelle von Stroh mit Eicheln- und Buchenblätter. Sie brachten die im Wald gesammelten, trockenen Blätter auf dem Rücken oder mit der Fuhre nach Hause und lagerten sie auf dem Boden oder im Schuppen. 296