Agria 24. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1988)
Misóckzky Lajos: A filoxéra-vész a gyöngyösi-visontai borvidéken
Lajos Misóczki Die Phylloxera-Seuche in der Gyöngyös-Visontaer Weingegend In der historischen Weingegend am Fuße der Mátra, wozu auch die Gyöngyös-Visontaer Gegend gehörte, nahm die Jahrhunderte hindurch betriebene Weinbaukultur nach dem Ausgleich vom 1867 einen bedeutenden Aufschwung. Dieser Entwicklung folgte jedoch leider bald ein tragischer Stillstand. Die Phylloxera (Reblaus) vernichtete nämlich auch in dieser Gegend die Weingärten. Die Seuche war in den Jahren 1885/ 1886/1887 am verheerendsten. Die Menge der Weinfechsung verminderte sich in Gyöngyös folgendermaßen: 1886 betrug sie nur noch 109 hl, 1887 32 hl, und 1888 war sie schon „unbekannt". Die „Hacker", die zur Gruppe der Weinbautagelöhner und armen Bauernschaft gezählt werden können, wanderten ab oder wanderten ins Ausland aus, weil es keine Arbeitsmöglichkeiten mehr gab. Die Einwohnerschaft von Gyöngyös verminderte sich zwischen 1880 und 1900 von 16 061 auf 15 878. Die Wiederherstellung des Weinbaus begann schon Ende der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts und zwar mit der Pflanzung von neuen Pfropfwein- und direktproduktiven Weinsorten, weiters mit Weinpröpflingen, die gegen die Phylloxera immuner waren. Der größte Förderer der Rekonstruktion war Bürgermeister Kálmán Csomor, ein hervorragender Kenner des Weinbaus und der Weinherstellung. In seinem Blatt „Ein Jahr im Weingarten" sowie mit seiner Tätigkeit im Wirtschaftsverein des Komitats Heves unterstützte er die Wiederbelebung der Weingegend. Seine Arbeit setzte Bürgermeister Gyula Balogh fort. Im Jahre 1895 machten die neubeplanzten Weingebiete im Kreis (járás) 230, in der Stadt 110, im Jahre 1898 im Kreis schon 1706 und in der Stadt 870 kat. Joch aus, d. h. beinahe 50% des Geländes vor der Phylloxera-Seuche wurden erneuert. Auch der Anbau auf den Feldern der Klein- und Mittelbauern begann und nahm einen großen Aufschwung auf den Herrschaftsgütern und Feldern der Aktiengesellschaften. Bis 1910-1912 erreichte die Weinbaukultur der Gegend nicht nur das Niveau vor der Seuche, sondern die vormaligen Weinbauergebnisse wurden sogar übertroffen.