Agria 23. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1987)
Viga Gyula: Szempontok a népi kőmunkák vizsgálatához
Gyula Viga Einige Gesichtspunkte zur Untersuchung der bäuerlichen Steinarbeiten Die Studie untersucht - auf der Grundlage der Forschungsarbeiten des Verfassers und der bisherigen in der Fachliteratur veröffentlichten Resultate - ein wenig bekanntes Kapitel der ungarischen bäuerlichen Kultur, die bäuerlichen Steinarbeiten. Sie hält die Steintechnik für eine spezifische Form der Anpassung der Gebirgsbevölkerung, welche zahlreiche archaische Elemente der einfachsten technischen Kenntnisse aufbewahrt hat. Zwischen dem Nördlichen Mittelgebirge und der Ungarischen Tiefebene konnte man - ähnlich wie bei der Ausnutzung der anderen Produkte des Gebirgslandes - einen Warentausch von bedeutendem Umfang mit Stein, hauptsächlich mit den speziellen Steinerzeugnissen beobachten. Aus den Gesteinen von spezifischer Beschaffenheit wurden spezielle Produkte (z.B. Mühlsteine) verfertigt, die auch für die Einwohner der Tiefebene unentbehrlich waren, aber mehrere Steingegenstände (Grabsteine, sakrale Denkmäler, Bausteine) spielten nur viel später eine Rolle im Volksleben der Tiefebene. Im Bezug auf den bäuerlichen Steinbau stehen noch viele Fragen offen. Die Daten deuten darauf hin, daß das Bauen mit Steinen erst seit dem 18. Jahrhundert im bäuerlichen Bau größeren Raum gewann, aber gleichzeitig ist unabstreitbar, daß in der ausgedehnten Zone des Gebirglandes sehr frühe Traditionen vorhanden sind und sehr primitive Formen (z.B. Höhlenwohnungen) auch weiterleben. Der Verfasser hält in einer Gegend, wo behaubarer Stein vorhanden ist, die Steinarbeit, Steintechnik ebenso für eine „Elemetarkenntnis" wie die Holzarbeit im Waldgebiet. Die Bedeutung dieser Tätigkeitsform im Volksleben und die Erzeugnisse sind abhängig von den jeweiligen Gesteinsgegebenheiten unterschiedlich und ihre örtliche Vorgeschichte ist auch zu erkennen. 89