Agria 23. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1987)
Balassa Iván: A Tokaj-hegyaljai aszú korai története
für kurze Zeit lagerten. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts tauchten neue Weinsorten auf, das dreifache Hacken wurde eingeführt, die Herausbildung von Terrassen kam stärker in Gang, die Weinpressen verbreiteten sich, usw. Man kann also einen deutlichen Aufschwung des Weinbaus beobachten und nachweisen. Das Komitat Zemplén erhielt 1550 vom König ein neues Wappen, in welchem die Weintraube einen zentralen Platz einnahm. Im Jahre 1562 kostete der Papst auf dem Triedenter Konzil den Tokaj -Hegyalj aer Wein und äußerte sich begeistert darüber. In den 70-er Jahren des 16. Jahrhunderts wird der Name des Trockenbeerweines, im H. 1590 in das Wörterbuch eingetragen. Die Grundbesitze der fürstlichen RákócziFamilie scheinen das Herstellungszentrum des Ausbruchweines zu sein. Im Jahre 1641 werden die Personen, die unter den Weinlesern Trockentrauben stehlen, schwer bestraft. Im Jahre 1655 behandelt die ungarische Landesversammlung die Frage des Ausbruchweines. Aus den Daten wir ersichtlich, daß die mit dem Trockentraubenwein in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts begonnenen Experimente in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts schon im so weiten Kreise bekannt waren, daß es nötig wurde, sie mit einem Gesetz der Landesversammlung zu reglementieren. Die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts und der Anfang des 18. Jahrhunderts bildeten die Zeitperiode, in der der Tokaj-Hegyalj aer Ausbruchwein in ganz Europa berühmt und eine Handelsware wurde. Das erforderte immer mehr eine Normierung, die sich dann in der Einführung des Göncer Fasses mit 180 Halben zeigte, dessen Hälfte ein kleines Faß (ung. „átalag") mit 90 Halben bildete, welches einen Raum von zwei Butten mit je 45 Halben, ausmachte. Die Menge der Trockentraubenbeere in einer Butte wurde die Grundeinheit, d. h. wieviel Butten Trockentraubenbeeren zu einem Göncer Faß gegeben wurden. Allgemein gab es die Ausbruchweine mit 3-5 Butten, Wein mit 6 Butten kam sehr selten vor. Der vom Eigengewicht der Trauben ausgepreßte dicke Saft wird Essenz genannt und läßt sich als extrafeine Delikatesse seit den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts nachweisen. Aufgrund all dessen kann man feststellen, daß die Maßeinheiten der Tokaj-Hegyaljaer Weine und die Sorten, die sich in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts herausgebildet haben, mit geringfügigen Änderungen auch noch heute gültig sind. 238