Agria 20. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1984)
Kriston Vizi József: Dramatikus játékok Bekölcén
VOIGT VILMOS 1972. A folklór esztétikájához. Budapest. VŐFÉNYI Kötelesség, melyet az ilyen hivatalokban forgolódók kedvéért készített egy verselő. Nyomtatott Begó Márton és fiánál. Budapest. WAGNER ALADÁR 1895. Népszokásaink Nagy-Bakónak vidékén. Ethnographia VI. 313-319. József Kriston Vizi Dramatische Spiele in Bekölce Unsere Studie stellt zwei eigenartige Varianten der aus dem ungarischen Sprachgebiet bekannten volkstümlichen dramatischen Spiele vor. In der Einführung der Arbeit spricht der Verfasser kurz über die Geschichte der zum nördlichen Industriegebiet gehörenden Siedlung und die Wandlung der Lebensweise ihrer Einwohner. Mit dieser Methode verfolgen wir die noch auffindbaren Relikte der Gebräuche dieser Volksgemeinschaft sowie die Wandlungen bzw. das Aufhören dieser Gebräuche. Da die beschriebenen dramatischen Spiele in Bekölce mit dem am Festtag Maria f îburt (8. September) gehaltenen „Gastmahl" (vendégség) verbunden sind, stellen wir das Thema im Rahmen der Volksgebräuche des Kirchenfestes (Familienfest, gemeinschaftliche Unterhaltung, Informationsaustausch), in seiner Funktion vor. Beide Typen des Spieles wurden am Nachmittag des auf das Kirchenfest folgenden Tages von den Burschen und Männern des Dorfes vor zahlreichen örtlichen und eingeladenen Gästen vorgetragen. Die Stätte der Bestattungsparodie war der Hof der Dorfschule, wo ein Mann als „Priester" und ein anderer als „Kantor" gekleidet den „Verstorbenen" mit witzigen Gedichten verabschiedeten. Der „Tote" wurde dann durch das Dorf getragen und in den Friedhofsgraben gestürzt. Im Hochzeitsspiel wurden die bürgerliche und kirchliche Zeremonien der Trauung auf solche weise dargestellt, daß die komische Wirkung hauptsächlich von der Rolle der spielenden Figuren hervorgerufen wurde. Der Hochzeitsparodie folgte ein Ball bis zum späten Abend. Die jahraus jahrein wiederholte systematische Übung dieser Spiele hörte am Anfang der 60-er Jahren auf. Dieser Umstand zeigt zugleich die Änderung der Gebräuche der gemeinschaftlichen Spiele und Unterhaltungen. Der Tag des Bekölceer Kirchenfestes war früher (vor 1840) der 2. Februar, und weil er eben in die Faschingszeit fiel, scheint es gewiß zu sein, daß diese zwei Spiele mit ihren Analogien zu den bekannten Faschings- und (Winter-) Hochzeitsspielen, auf diese Wurzeln zurückführbar sind. Die Analyse des Textmaterials der Bestattung und einiger publizierter Analogien scheinen das Weiterleben einer interessanten Variante der volkstümlichen Schauspiele, die früher eine archaische Bedeutung hatten, zu beweisen. 302