Agria 19. (Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis, 1982-1983)
Petercsák Tivadar: A paraszti erdőhasználat néprajzi kutatása Észak-Magyarországon
Tivadar Petercsák Ethnographische Forschung der bäuerlichen Forstnutzung in Nordungarn Die ungarische Ethnographie prüfte noch wenig die bäuerliche Forstnutzung und die traditionelle Forstausbeutung. Im Zusammenhang mit der ethnographischen Erforschung des Waldes kann man die bäuerliche Kultur auf vielfältige Weise studieren. Wir können die lebensformulierende und bestimmende Rolle des Waldes auf Grund der Überprüfungen, die in Siedlungen vereinzelt oder in einer Region gleichzeitig durchgeführt worden sind, die verschiedenen Formen des Sammeins, der Viehhaltung, der archaischen ÁcKerbaumethoden, der Holzbearbeitsund anderen Forsthandwerkstätigkeiten, der Rechtsgebräuche des Volkes und der zum Wald und zu den Bäumen in Beziehung stehende Glaubenswelt erschliessen. Der Aufsatz zieht die in einer größeren Region, in Nordungarn, genauer genommen im Gebiet des Nördlichen Mittelgebirges gemachten ethnographischen Studien in Bertracht. Inzwischen erschließt er die in der ethnographischen Forschung bisher erzielten Ergebnisse und weist auf die weiteren Aufgaben hin. Dieses Gebiet besteht neben dem Börzsöny-, Cserhát-, Mátra-, Karancs-, und Zempléner-Gebirge, die von vulkanischer Herkunft sind, aus dem karstigen Bükk-Gebirge und aus den Hügellandschaften und Becken zwischen den Gebirgen. Die Gebirge und auch ein Teil der Hügellandschaften sind auch noch heute mit zusammenhängenden Waldflächen - hauptsächlich mit Eichen- und Buchenwäldern — bedeckt. Der Wald spielte in der Geschichte des Gebietes immer eine bestimmende Rolle, deren Intensität von den örtlichen geographischen und ökologischen Unständen abhängig war. Der Wald sicherte Lebensmittel, Heizmaterial, Arbeitsmöglichkeit, mit der Ausrodung Ackerland, Holzmaterial zu den Gebäuden, landwirtschaftlichen- und Haushaltsgeräte, Weide und Futter für die Haustiere. Unter der Berücksichtigung der Publikationen faßt der Verfasser, nach Themen gruppiert, die über die verschiedenen Formen der bäuerlichen Forstnutzung bisher bekannt gewordenen Daten zusammen. Er macht auf die Erforschung der Tätigkeit der bäuerlichen Kompossessorate die sich nach der Aufhebung der Leibeigenschaft konstituiert haben, sowie auf die Erforschung der alten Verteilungsformen des aus dem gemeinsamen Wald entstandenen Nutzens aufmerksam. Infolge der großzügigen Rodungen der Großgrundbesitze bildet sich in den bewaldeten Dörfern eine Schicht der Waldarbeiter, die infolge natürlicher Vorbedingungen und der gesellschaftlichen Umstände über kein Ackerfeld verfügte und ihr Brot aufgrund ihrer individuellen Fähigkeiten mit speziellen Beschäftigungen (Holzgewinnung, Holzverarbeitung, häusliche Holzindustrie, Kalkbrennen, Holzkohlebrennen) verdiente. 392