Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 16.-17. (1978-1979)
Bakó Ferenc: Palóc hadas település a Mátraalján
Ferenc Bakó EIGENARTIGE PALOZEN-SIEDLUNG IM MÁTRAGEBIRGE Eine charakteristische kleinregionale Einheit der nord-ungarischen Palozen Volksgruppe liegt am nördlichen Fuss des Mátragebirges. Eine Siedlung davon ist Mátraderecske, dessen Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte das Thema dieser Abhandlung ist. Die Quellen dieser Abhandlung sind in erster Linie die Landkarte der im Jahre 1844 bemessenen Innengrundstücke, das dazu gehörende Besitzbuch und die zwischen den Jahren 1837 und 1848 verfertigten Steuerzusammenschreibungen. Das Urkundenmaterial wurde auf Grund der örtlichen Begehungen des Verfassers zusammengestellt und mit den von den Einwohnern erworbenen Informationen ergänzt. Mátraderecske ist eine unregelmässige, dem Weg und dem Bach entlang gebaute Siedlung, mit einem dichtbewohnten Dorfkern, welcher von Gärten umgeben ist. Seit dem Ende des XVIII. Jhs. wurden die Wohnhäuser allmählich und stufenweise in die Gärten eingebaut und so gestalteten sich diese zu Höfen. Die frühste, vielleicht mittelalterliche Form der Siedlung kann vielleicht mit Hilfe der Volkstraditionen rekonstruiert werden. Ein Teil der Einwohner, gewisse Familien, wohnten nicht im Dorf in der Nähe der Kirche, sondern in der Feldmark in einer ähnlichen Absonderung wie die Einwohner der Einzelhöfe. Die Andenken dieser Epoche werden noch durch die heutigen geographischen Namen bewahrt. Die Siedlung besteht aus 2 Hauptteilen, aus dem Alszög (Unterwinkel) und dem Felszög (Oberwinkel). Dies bedeutete im Jahre 1844 auch noch eine feudale Geteiltheit. Die Hälfte der Feldmark gehörte zu einem mächtigen Herrschaftsgut, die andere Hälfte aber gehörte 8 kleinadligen Besitzern, die die Abkömmlinge einer mittelalterlichen Familie waren. Mehr als die Hälfte der bäuerlichen Dorfeinwohner wohnten ständig, seit dem Mittelalter da und diese Familien haben den inneren Dorfkern in Besitz genommen, sie wohnen hier auf den Gutsteilen der ehemaligen feudalen Herrschaften. Es ist nachweisbar, welche seit dem Mittelalter hierlebenden Familien dem Herrschaftsgut gedient haben und welche Familien adeliger Abstammung sind. Die zwei ältesten Familien sind die Fónad, das Wort bedeutet in altungarischer Sprache „Dorfrichter" und die Familie Kis, das bedeutet auf ungarisch ein kleiner Mann, ein Untertan. Im Jahre 1844 war es nachweisbar, dass ein Teil der wohlhabenderen Lehnbauern in einer Grossfamilie lebten, welche mehrere Generationen umfasste. Die Zahl der Mitglieder erreichte 30—40 Personen. Es kann bewiesen werden, dass das Grossfamiliensystem nicht einfach eine wirtschaftliche-gesellschaftliche Formation war, sondern auch die Folge der Sippschaftstraditionen. 239