Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 11.-12. (1973-1974)

Schwalm Edit: Az ünnepi és köznapi táplálkozás változásai két hevesi faluban

4. Die Auswahl der Nachbarn geschieht häufiger durch gebietsmässig bestimm­te Motive denn durch solche, die mit den sozialen Gruppen zu tun haben. Und doch lässt sich die Tendenz feststellen, dass man unter Nachbarn ausdrücklich Haushalte derselben sozialen Gruppe versteht ; das gilt besonders für die oberste soziale Schicht. Dieser Umstand hebt sich z. B. bei dem Kreis hervor, an den jeweils Einladungen ergehen. 5. Bei der Betrachtung der Nachbarschaft muss der Begriff der entfernten Nachbarn als Gegensatz zum nächsten Nachbarn definiert werden. Unter entfern­ten Nachbarn versteht man hier jene, die im Zentrum eines Wohnsiedlungsgebietes leben, die ein entfernter wohnender Haushalt als Nachbarn betrachtet, auch wenn diese im Zentrum Ansässigen den Betreffenden nicht als Nachbarn empfinden. Der im Zentrum Ansässige ist der entfernte Nachbar dessen, der am Rande wohnt. Ein weiter entfernt Wohnender hält meist den Haushalt, der an derselben Neben­strasse oder in deren Nähe ansässig ist, für den entfernten Nachbarn ; geographisch ist der entfernte Nachbar für ihn das nächste Objekt in den durch das Dorfzentrum in die Aussenwelt gehenden Kontakt. 6. Als Nachbarschaftskreis ist allgemein die Gruppe aufzufassen, mit der die Familie am meisten zu tun hat. Im Dorf gibt es Gruppen, die wenig mit den Nach­barn verkehren, auch wenn die Kontakte innerhalb des Dorfes vor allem im Be­reich der eigenen sozialen Gruppe stattfinden. Natürlich wird die Entstehung oder das Nichtentstehen eines Nachbarschaftsverhältnisses von der Altersstruktur der Haushalte beeinflusst sowie von dem Umstand, ob der Nachbar ein alter Dorfbe­wohner ist, ein Verwandter oder Zugezogener. Auch der Beruf ist ein recht bedeu­tender Faktor im täglichen Schaffen von Kontakten. Wenn das Familienoberhaupt seiner Arbeit wegen täglich eine andere Ortschaft zu besuchen hat, dann gibt es für ihn natürlich weniger Möglichkeiten, seine Nachbarn zu treffen als wenn er z. B. in der Landwirtschaft tätig ist. Und doch gibt es Ausnahmen von allen diesen Bräuchen, die zeigen, dass sich die menschliche Kontaktbildung bemerkenswert wenig um jene Gesetze kümmert, zu denen der Forscher sie in Beziehung setzen will. Ein Kontakt kann ungeachtet dessen entstehen, dass viele der darauf einwirkenden Umstände ihn nicht unter­stützen oder entsprechend unterbleiben, obwohl alle günstigen Voraussetzungen vorhanden sind. Wenn man die oben genannten Resultate mit denen von Visonta vergleicht, lässt sich folgendes feststellen : 1. Die Entfernung scheint für die nächsten Nachbarkontakte keine grosse Bedeutung in Visonta zu besitzen. Bei den Nachbarschaftskontakten stellt man einen durchschnittlichen „Normalwert" fest (in 3 Tagen 0,85—1,25), einen Durch­schnitt der Besuchsfrequenz, der sowohl für das Gruppendorf (Visonta) als auch für die Streusiedlung (Finnische Dörfer) gilt ; dagegen wirkt sich der Abstand sofort auf die Besuche jenseits der nächsten Nachbarn aus, indem diese vermindert werden. 2. Die Bedeutung der Wohn- bzw. Dorfform kommt in jenen Möglichkeiten zum Ausdruck, die dadurch zu einem Zusammenkommen und Treffen gegeben sind. In einem Gruppendorf wie Visonta ist ein Gespräch z. B. unter der Tür ohne Besuch und Bewirtung möglich. In finnischen Dörfern gibt es weniger entspre­chende okkasionelle Möglichkeiten der Begegnung, weshalb die Nachbarschafts­besuche eine wichtigere Stellung in der Kontaktpflege einnehmen. 3. Die Beschaffenheit des Erwerbslebens beeinflusst die Kontakte durch die Formen, in denen Begegnungen möglich sind. Im Dorf Visonta sind die Arbeitskon­takte auf den Zeitebenen 1910 — 40 wichtig, desgleichen in finnischen Dörfern. 338

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