Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 8.-9. (1972)

Kemenczei Tibor: A Gyöngyössolymos-kishegyi bronzleletek

Gebiet gefundene bronzene Gebiss, das authentisch aus der späten Bronzezeit stammt. Sándor Gallus hat zwar ein Gebiss als zu dem Vácszentlászló Fund gehörig vorgestellt, doch ist es zweifelhaft ob dieses wirklich zu diesem Fund gehört, denn wenn man seinen jüngeren Typ in Betrachtung zieht, ist es garnicht wahrscheinlich. Ganz ähn­liche Stücke wie das Gebiss aus dem ersten Gyöngyössolymos Fund, hat man in Sieben­bürgen (Erdély) gefunden (Ispánlaka, Uiora - „Oláhbogáta", Sánc-Robna-Noua - „Er­dély"). Diese kann man auf Grund ihrer Begleitungsfunde zur Hallstatt A Periode da­tieren. Zu dieser Gruppe können wir noch ein Gebiss einreihen, dessen Fundstelle un­bekannt ist, das aber in einem aus Ungarn stammenden Fund zum Vorschein gekom­men ist. Das Alter dieser Trense bestimmt ein, auf die Hallstatt A Periode bezeichnen­des, Messer. Das Gyöngyössolymos Bronzegebiss können wir auf Grund seiner Parallellé als Produkt der Bronzehandwerks-Zentrale in Siebenbürgen betrachten. Im Gebiete das Karpaten-Beckens war es Siebenbürgen, wo die Bronze-Gebisse am frühesten, in gröss­ter Zahl und in mannigfaltigsten Typen erschienen sind. Terenoschkin weist auf die Beziehungen mit dem Osten hin, die Bronzetrensen waren aber auch im Westen ver­breitet. Das Kettenglied zwischen dem vom Karpaten-Becken westlichen Gebiet und Siebenbürgen bildet gerade das Gyöngyössolymos Bronzegebiss. In der Zeit als die Gyöngyössolymos Bronzefunde verborgen wurden, also im mittleren Zeitabschnitt der Hallstatt A Periode, lebte im Gebiet Nord-Ungarns das Volk der Kyjatice-Kultur, so gehören diese Funde also in das Denkmalmaterial dieser Völkergruppe. Zu und nach der Bevölkerung der Piliny-Kultur wurden slowakische Gruppen der Lausitzer Kultur und transdanubische Gruppen der Urnenfelder kultur ansässig; aus der Zusammenschmelzung dieser Völkergruppen entstand das Volk der Kyjatice-Kultur am Anfang der Hallstatt A Periode. Dieses Volk beherrschte Oberungarn bis zur Er­scheinung der Skythen. Pál Patay schreibt über den in Mezőkövesd im Jahre 1959 entdeckten Bronzefund, und meint in seiner Abhandlung, dass die Kyjatice-Kultur nur eine spätere Phase der Piliny-Kultur sei, und so die Bronzefunde in Oberungarn vom Hallstatt A-B Alter zur Hinterlassenschaft der Piliny-Kultur gehören. Unserer Meinung nach sind die Tatsa­chen, dass sich in einem grossen Teil Oberungarns schon vom Anfang der Hallstatt A Periode an von dem Fundematerial der Piliny-Kultur ganz unterschiedliche Keramik ­und Bronzegegenstände verbreitet haben, dass die grosse Mehrheit der Friedhöfe der Piliny-Kultur aufhören, dass Bronzefunde vom Rimaszombat - Typ in die Erde kom­men, - Beweise dafür, dass in Oberungarn zur Wendezeit der Reinecke BD-Hallstatt A Perioden sich eine bewegte Völkerwanderung abspielte. Ohne Zweifel wurde die An­siedlung der Lausitzer und der Urnenfeld-Bevölkerung von den einheimischen Gruppen der Piliny-Kultur in bedeutender Zah überlebt, doch haben diese weiterlebenden Völ­kergruppen ihre Selbständigkeit verloren, ihre Kultur allmählich aufgegeben und die materielle und geistige Kultur der Eroberer übernommen. Die Kyjatice-Kultur wurde von drei Völkergruppen verschiedener Herkunft ausgestaltet, wovon die Bevölkerung von Piliny nur die eine Gruppe war, so kann sie nicht als eine jüngere Periode der Pi­liny-Kultur aufgefasst werden. Die Gyöngyössolymos-Bronzefunde stammen also vom Volke der Kyjatice-Kultur, und aus dem mittleren Zeitabschnitt der Hallstatt A Periode. Tibor Kemenczei 146

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