Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 7. (1969)

Molnár László: Porcelángyártással kísérletezők Apátfalván

EXPERIMENTATOREN MIT PORZELLANFABRIKATION IN APÁTFALVA Nach der Erfindung des europäischen Porzellans liefen beinahe anderthalb Jahrhun­derte ab, bis man sich auch in Ungarn in der Herstellung dieses edlen Materials intensiever versuchte. Die Entwicklung auf diesem Gebiet wurde aber durch die damaligen sozialen Umstände und durch die Kolonialwirtschaft innerhalb des österreichischen Reiches gehemmt und verzögert. Von der zweiten Hälfte des XVIII. Jhs an haben die feudalen Wirtschaften im Interesse einer besseren Ausnützung der natürlichen Energiequellen die Manufakturproduk­tion angeregt. So ist es auch in der zum Erzbistum von Eger gehörenden Domäne von Apát­falva in den ersten Jahrzehnten des XIX. Jhs geschehen. Zuerst wurde eine Papiermühle zustande gebracht. Die erste Date hierüber stammt aus dem J. 1814. Die Pächter haben hier einander gewechselt. Die Produktion hat wahrschein­lich Anfang der 1840-er Jahre aufgehört. — Darauf folgte die Anregung einer Tuchweberei, die wahrscheinlich nicht zustande gebracht wurde. Daten außer den Dokumenten der Bau­ten aus dem J. 1829 sind über die Tuchproduktion nicht bekannt. Diese und die späteren Anlagen wurden in den Gebäuden der alten, romanischen Kirche des Zisterzienserklosters, am Rand des Waldes, wo sich auch wasserreiche Quellen befanden, betrieben. In den 1830-er Jahren wurde an mehreren Orten in Prozellan experimentiert, uzw. in Regécz, Herend, Miskolc und Pápa. Die meisten Fabriken wurden aber, mit Ausnahme von Herend, um Mitte des Jahrhunderts eingestellt. In Apátfalva beschäftigte sich mit der Herstellung des Porzellans zuerst András Schnir, der früher in der Porzellenfabrik von Miskolc tätig war. Er hat sich 1835 größere Darlehen für die Experimentationen und für die Erbauung eines Ofens erhoben. Zahlreiche Schrift­stücke legen Zeugenschaft von seinen Experimenten ab. Infolge des Mißerfolges und der nicht zurückbezahlten Darlehen mußte er sich schlielßich im Frühjahr 1836 auch aus den Gebäu­den entgernen. Diese Werkstätten standen wahrscheinlich einige Jahre hindurch unausge­nützt und leer, bis ein neuerer Pächter, József Hüttner, wieder aus Miskolc, sich zur Porzellan­fabrikation entschloß. Diese Familie gelangte aus Böhmen nach Ungarn, zuerst nach Re­gécz, später nach Miskolc. Sie hat sich wahrscheinlich auf die Porzellanfabrikation verstan­den. Im J. 1843 wurde ein Gesuch bei der Wirtschaftsverwaltung der Domäne von Apátfalva für die Genehmigung der Gewinnung der in jener Gegend gefundenen spezifischen Porzellan­erde eingereicht. Die Zustimmung zur Gewinnung dieses Rohstoffes wurde erteilt. Infolge der zurückgebliebenen Umstände und der primitiven Ausrüstung konnte auch Hüttner leider kein Porzellen produzieren. Auf diesen seinen Plan verzichtete er bald und legte das Funda­ment einer bedeutenden, neun Jahre lang arbeitenden Manufaktur für Hartkeramik. Diese beiden, voneinander unabhängigen Versuche der Herstellung des Porzellans sind als wertvolle Beiträge zur Geschichte der ungarischen keramischen Kunst im XIX. Jh. zu betrachten. László Molnár 255

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