Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 7. (1969)

Szabó János Győző: A hevesi szkitakori temető

Man wird berechtigt sein, die Folgerung zu ziehen, daß die skythenzeitliche Population der Maros-Gegend mit der präskythischen Population des Tieflandes verwandt war. Demzufolge kann diese Population Siebenbürgens kein skythisches Ethnikum, sondern höchstens kimmerischen Ursprunges sein. Die skythenzeitlichen, archäologisch beweisbaren Verbin­dungen Siebenbürgens mit der Maros-Theiß-Gegend werden vom Verf. so erklärt, daß die Elemente der neuen, östlichen Kultur eine Aufnahme in Siebenbürgen früher gefunden hatten; diese Elemente wurden von den Präskythen Siebenbürgens den Maros entlang natürlich in erster Reihe gegen die verwandten Volkssplitter vermittelt. Eine richtige Beurteilung der Brandgräber des Tieflandes ist in Bezug auf die Kenntnis der Ethnogenese der skythenzeitlichen Bevölkerung von entscheideneder Bedeutung. Weil die Bevölkerung unseres Tieflandes sich gegen Ende der НС-Zeit in der großen Mehrheit ohne Einäscherung begraben ließ, ist der Ursprung der Einäscherung, und besonders der beschütteten Brandgräber ohne äußere Einwirkung nicht zu erklären. Vom Verf. wurde die Verhältniszahl der beschütteten Brandgräber, der Urnen- und Skelettengräber der skythenzeitlichen Gräberfelder, die mehr als 20 Gräber enthielten, untersucht (Abb. 22). Es entfaltete sich dabei das folgende Bild. Die Verhältniszahl der Urnengräber westlich der Zagyva-Theiß-Linie war 0-6,6%. Östlich dieser Linie bewegt sich diese Zahl mindestens um 10%, im Allgemeinen aber wesentlich höher. Je mehr man dem Gebiet der Kustánfalva-Kultur näher kommt, desto größer wird die Verhältniszahl der Urnengräber. Östlich der Zagyva-Theiß-Linie zeigen sich die Urnengräber und die Skelettgräber in Gegenwirkung. Von SW nach NO vermehrt sich, zum Nachteil der Skelett­gräber, die Zahl der Urnengräber; das Verhältniszahl der beschütteten Brandgräber bleibt dagegen fast unverändert. Dies wird erst verständlich, wenn darauf hingewiesen wird, daß die beschütteten Brandgräber in mehreren Gegenden dieses östlichen Landesteils, besonders auffallend in der Mátragegend, den Nachlaß der Begüterten Führerschicht bilden, während sich das gemeine Volk ohne Einäscherung, sowie auch in Urnen begraben ließ. Bei der Analyse des Gräberfeldes von Heves wurde darauf scharf hingewiesen. Die anthropologi­schen Untersuchungen erstreckten sich hier auch auf die kalzinierten Knochen. Es hat sich herausgestellt, daß in den Urnen- und Skelett bestattungen sich die Unterschiede desselben gemeinen Volkes nach Geschlecht offenbart hatten. Verf. sieht von der Seite der Archäologie her den Prozeß der skythenzeitlichen Entwick­lung folgenderweise. In der HD-Zeit kamen auch ins Flachland östlich der Zagyva-Theiß­Linie Volksgruppen, die sich in Hockerlage, oder in beschüttetem Brandgrab bestatten ließen. In der Zeit des Einflusses der östlichen Skythenkultur (550-450) ließ sich hier die Führerschicht in beschüttetem Brandgrab bestatten. Nachher setzte eine merkwürdige Konsolidierung ein. Parallel mit dem Einfluß der Thraken haben sich die Koistoboken, Karpen und Daken aktivisiert. Die eine Folge davon war die Verbreitung der Kustánfalva­Kultur, die nicht nur in der Verbreitung der Urnenform sondern auch im Erscheinen der außerordentlich armen, beigabenlosen beschütteten Brandgräber (z. B. Békéscsaba-Fényes) und im massenhaften Vorkommen der faßförmigen, bandverzierten Gefäße zum Ausdruck gelangt war. Die Bestattung nach dem neuen Ritus scheint in erster Reihe den Männern gebührt zu haben, während sich die Frauen auch weiterhin auf die traditionelle Art begraben ließen. — Letzten Endes ist nichts anderes geschehen: in der zweiten Hälfte des V. Jhs. bildete sich wiederum jene östliche Zone, die in der HA 2-HB r Zeit (Blütezeit der Gáva-Kultur) das große Gebiet östlich der Theiß bis zu den Karpaten in eine Kulturelle (vermutlich auch wirtschaftlich-politische) Einheit zusammengefaßt hat (/. Paulik). 127

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