Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 6. (1969)
Szabó János Győző: Az egri múzeum avar kori emlékanyaga III.
Die Zierscheibe aus dem Grab Nr. 3 ist nicht zusammen mit ihrer Rückplatte gepresst worden (Taf. VI, 3a —3c). Die Rückplatte ist glattes Blech, auf welcher Löcher für die Befestigung angebracht sind. Diese selbstehende Zierscheibe wurde aufgenäht, sekundär verwendet. Ihre nächste Analogie ist aus dem Grab Nr. 12 von Dunapentele bekannt. Das Paar von Zierscheiben aus diesem Grab von Dunapentele vertritt den im dritten Viertel des VII. Jhs verbreiteten Typ. Man hat zur Ausbildung des Paares von Zierscheiben, verziert mit rosettenförmig gruppierten Zelleneinlagen der Spätawarenzeit, mit mehreren Übergangsformen zu rechnen, die gegen Ende des VII. Jhs und Anfang des VIII. Jhs im Umlauf waren. Die jüngsten Objekte der Trachtenstücke aus Nagyréde sind die trapezförmige Bronzeschnalle (Taf. VI, 4) und die Kolbenarmringe des Grabes Nr- 3 (Taf. VI, 14—15). Diese wurden in den Jahren der Jahrhundertwende verfertigt und sind mit ihrer 15—16 jähringen Besitzerin bald in die Erde gelangt. Die 20 mm breiten Knochenplatten der Bogenarme (Taf. VIII) scheinen etwa anachronistisch zu wirken. Für die mittlere Awarenzeit sind nämlich 28—31 mm breite Bogenarme bezeichnend. Dem Problem nachforschend hat Verf. in mehreren Fundkomplexen der mittleren Awarenzeit schmälere Bogenplatfte ngefunden. Die eine Beinplatte des Bogens aus dem, Grab Nr. 130 von tJllő war bedeutend schmäler und auch stärker abgewetzt, als die Beinplatte des anderen Bogenarmes. Dieser Umstand deutet darauf hin, dass ein Teil der in der Frühawarenzeit verfertigten Bögen noch lange Zeit hindurch gebraucht war. Anderseits läsist sich auch vorstellen., dass die alten Traditionen den Gewerbes der Bogenverfertigung stellenweise weitergelebt hatten. Für das Jagdmesser mit breiter, schwertartiger Klinge (Taf. VIII, 1) sind kaum einige Analogien zu nennen. Ihre Bearbeitung und ihr Mass weicht war von den Skramasaxen westlichen Ursprungs ab, erschienen sie doch im awarenzeitlichen Material gleichzeitig mit den Skramasaxen. Somit ist nicht ausgeschlossen, dass ein Zusammenhang zwischen den beiden Typen bestanden hatte. Die Grabfunde von Nagyréde gewähren uns sehr bezeichnende Fundkomplexe der mittleren Awarenzeit. Sie lassen sich auf die Zeit zwischen Mitte des VII- Jhs und Anfang des VIII. Jhs datieren. Der jetzt erschlossene Teil des Gräberfeldes entstand zwischen 660 und 720. Vorläufig ist es nicht zu ermitteln. ob die jetzt erschlossenen Gräber zum frühen, oder zum spätesten Teil eines grösseren Gräberfeldes gehören. János Győző Szabó 56