Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 6. (1969)

Molnár László: Az apátfalvi keménycserépgyár 1894 és 1928 között

DIE STEINGUTFABRIK VON APÁTFALVA ZWISCHEN 1894 UND 1928 In der letzten Periode der Geschichte der Fabrik wechselten sich die Päch­ter ebenso, wie in den vorigen Perioden. Es gehört natürlicherweise zu unseren wirtschaftlichen Umständen, dass die Pächter über kein entsprechendes Kapital verfügt hatten. Die Entwicklung und Entfaltung einer keramischen Industrie wurde ausserdem von Export der böhmischen und österreichischen Fabriken gehemmt. In der letzten Periode der Geschichte dieses Betriebes waren die 1893-er und 1910-er Jahre die Zeit des Aufschwunges und der Blüte. Zu Beginn dieser Periode übergibt Béla Remenyik nach kaum einer Pachtzeit von einem Jahr den Betrieb der Firma Zsigmond und Ferenc Nagy (1893—1905). Auf diese Zeit fallen die millenarischen Feierlichkeiten und die Landesausstellung. Hier ha­ben auch die Gefässe von Apátfalva Erfolg gehabt. Den hiesigen Anerkennun­ger, folgten die Ausstellungen in Paris, Liege und St. Louis, wo die Fabrikate ungarischen Stils gleichfalls prämiiert wurden. Aber auch die Jahre des Auf­schwunges vermögen die Schwierigkeiten nicht zu lösen, die infolge der zurück­gebliebenen Apparatur und der Arbeitsverhältnisse ständig zurückkehrende Erscheinungen wurden. Über die sich wiederholenden Probleme hat nur die prachtvolle Arbeit vorzüglich gebildeter Kunstmaler die Produktion gewisser­massen weitergeholfen. Die neue Pächterin, die Witwe von Armand Schöpfin (1906—1910) hat die Fabrik auch auf eine längere Zeit übernommen. Aber fünf Jahre sind noch nicht verstrichen, als sie die Fabrik mit Zustimmung des Seminars von Eger der Firma Alajos Pruzsinszky übergibt, in deren Besitz die Fabrik bis nach den Jahren des ersten Weltkrieges geblieben ist (1910—1920). Während der Zeit der beiden Pächter ist fast kein Aufschwung zu sehen, nur in den Kriegs jähren, als verschiedene, den Zielsetzungen des Krieges dienende Gegenstände hergestellt wurden. In diesen Jahrzehnten wurden die von Kunstgewerben entworfenen „magyarischen", flachen Ornamente, als eine Kunstrichtung für sich, in grossem Masse propagiert. Die auf diese Weise verzierten Gegenstände haben sich aber im Kreise des den alten Traditionen nachhängenden Volkes keiner Verbreitung erfreut. Diese Kunstrichtung stimmt auch mit der Verbreitung der Sezession überein. Der Einfluss des Sezession lässt sich auch auf den Erzeugnissen von Apátfalva erkennen. Nach dem ersten Weltkrieg wird der Betrieb in der Form einer Aktiengesell­schaft unter der Benennung „Első Bélapátfalvái Kőedénygyár Rt." (Erste Stein­gutfabrik von Bélapátfalva A. G.) (1921-—1928) neu organisiert. Die Fabrik vermag aber, trotz aller technischen Entwicklung und Investierung, der auf das ganze ungarische Wirtschaftsleben lastenden Probleme nicht Herr zu werden und es erfolgt ihre endgültige Liquidierung und bald danach der Abbau ihrer Gebäude. Die 85 Jahre lang fungierende Fabrik nimmt mit ihren volkstümlich ver­zierten bïrzeugnissen in der Geschichte der Steingutkunst einen bedeutenden Platz ein. LÁSZLÓ MOLNÁR 237

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