Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 6. (1969)

Radocsay Dénes: Az ismeretlen német táblaképről

DAS DEUTSCHE TAFELBILD DER GEMÄLDEGALERIE VON EGER Unter Leitung von Nándor Kapos wurde an der Hochschule für Bildende Künste in Budapest auf deren Lehrstuhl für Restaurierung das auf beiden Sei­ten bemalte Tafelbild der Gemäldegalerie von Eger restauriert. Bei dieser Ge­legenheit wurden die Übermalungen der Szene von Geburt Christi entfernt und gleichzeitig auf der Rückseite der Tafel die Gestalten der sechs weiblichen Heiligen freigelegt, Diese rückwärtige Oberfläche des Gemäldes ist durch einen gemalten Streifen in zwei Felder geteilt. In jedem Feld befinden sich je drei Figuren von Darstellungen weiblicher Heiligen. Auf Grund der Einteilung und Komposition der äusseren Bildfläche dürfte das Tafelgemälde einst der rechte Flügel eines Triptychon von kleinerem Format gewesen sein. Die hiolzhackende Gestalt des Heiligen Josef im Hintergrund der Szene von Geburt verdient besondere Aufmerksamkeit. Gemäss unseren gegenwärti­gen Kenntnissen bildet das ein einzigartiges Motiv und erhebt dadurch unser Tafelgemälde ven Eger in die Reihe der seltenen Nativität Darstellungen. Die Nächtsverwantden dieser ungewöhnlichen Darstellung sind jene Szenen bei denen der Heilige Josef zum Kochen der Speisen oder zur Milderung der Nacht­kälte ein Feuer anzündet oder sich um das schon lodernde Feuer bemüht. Ein weiteres Aufmerksamkeit verdienendes Moment ist auch die im Hintergrund der Geburst-Szene sichtbare ungewöhniche burgartige Architektur. Die Gesichtszüge der abgebildeten weiblichen Heiligen ähneln den Frauenporträts des Meisters der Georgslegende oder jenen des Meisters des Ma­rienlebens. Die Zusammenfassung der ikonographischen und stilarischen Beo­bachtungen gestattet die Vermutung, dass der Entstehungsort des beiderseitig bemalten Altarflügels von Eger in der Gegend des Niederheins zu suchen ist. Laut seiner Komposition und seines Stils dürfte das Tafelbild um 1500 ent­standen sein. DÉNES RADÖCSAY 108

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