Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 5. (1967)
Kovács Béla: Románkori templomok feltárása Heves megyében
DIE FREILEGUNG ROMANISCHER KIRCHEN IM KOMITAT HEVES Im Rahmen schneller, fundrettender archäologischer Ausgrabungen legte der Autor im Jahre 1964 die Überrester einer, im Jahre 1966 die dreier romanischer Kirchen frei. Sämtliche vier Kirchen waren derart zerstört, daß oberhalb der Erde nichts mehr von ihren Überresten zu erblicken war. Die bei den Ausgrabungen von Mezőtárkány-Nagyhalom freigelegte Kirche hatte einen kreisförmigen Grundriß, gehörte zum bis Mitte des 16. Jahrhunderts zerstörten Dorf Márktelek und scheint im 13. Jahrhundert erbaut worden zu sein. Mit Hilfe der spärlichen Mauerreste gelang es den Grundriß zu rekonstruieren. In Fedémes gab die Entdeckung eines über tausend Wiener Denar betragenden Geldfundes den Anlaß zur Freilegung der Kirche. Das Gefäß mit den Münzen war anfangs der dreißiger Jahre des 14. Jahrhunderts im Schiff einer aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kirche mit gerade abschließendem Chor versteckt worden. Im Verlaufe der Freilegung kam auch das Pfeiler-Fundament des am westlichen Kirchenende im 15. Jahrhundert eingebauten Chors zum Vorschein, sowie die aus der gleichen Zeit stammenden Fundamente der Sakristei an der Nordseite der Kirche. In Recsk wurden die Reste einer im 13. Jahrhundert erbauten Kirche mit geradem ChorAbschluß freigelegt. Sie war zur Zeit des Barocks erweitert und Ende des 19. Jahrhunderts vollständig abgerissen worden. In Sirok-Rozsnakpuszta legte der Autor eine im 12 — 13. Jahrhundert erbauten Kirche mit halbkreisförmigem Chor-Abschluß des in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts völlig vernichteten Dorfes frei, samt dem Fundament des Pfeilers ihres im 15. Jahrhundert an ihrem westlichen Ende eingebauten Chors und der zum Chor emporführenden Treppe. Sich auf die ungarischen Forschungen beziehend, setzt der Autor die Verbreitung der Kirchen mit geradem Chor-Abschluß für die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts fest und schreibt die Verbreitung dieses Grundrisses dem Einfluß der Architektur der Zisterzienser zu. Im Verlaufe seiner Untersuchungen der freigelegten westlichen Chorreste gelangt der Autor zu der Überzeugung, daß die in den ungarischen Kirchen vorgefundenen westlichen Chöre nicht in jedem einzelnen Falle der Unterbringung des Schutzherrn dienten. Zu diesem Zwecke wurden nur die Chöre der durch den Einfluß der westeuropäischen Vorbilder — Westwerke und Doppelkapellen — entstandenen Familien-Klosterkirchen benützt, während anderswo vielleicht auch die Orgelchöre dazu dienten, die jedoch auch zur Vergrößerung des Fassungsraumes der Kirche später eingebaut sein könnten. Béla Kovács 63