Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 4. (1966)

Korompal János: Gárdonyi Géza ismeretlen irodalmi hagyatéka

DER UNBEKANNTE LITERARISCHE NACHLASS GÉZA GÁRDONYIS Sándor Gárdonyi, der älteste Sohn des namhaften Schriftstellers Géza Gárdonyi, starb mit 79 Jahren am 20. November 1965 in Eger. Der testamentarische Erbe vermachte das in seinem Besitz gewesene literaturgeschichtliche Material dem Géza-Gárdonyi-Muzeum. Die bedeutende Hinterlassenschaft ergänzt das bisherige Material des Museums, das vor allem aus den Möbeln, Gebrauchsgegenständen und der fast zehntausendbändigen Biblio­thek des Dichters bestand, in glücklichster Weise. Durch Übernahme des Nachlasses vergrößerte sich nämlich der bisherige, nicht eben umfangreiche Handschriftenbestand um ein Vielfaches. Zeit seines Lebens verheimlichte Sándor Gárdonyi den in seinem Besitz befindlichen literarischen Nachlaß seines Vaters, so daß nun selbst die näheren Bekannten von Umfang und Abwechslungsreichtum der Hinterlassenschaft überrascht waren. Der Verfasser macht zuerst mit den Familien- und persönlichen Dokumenten des Nachlasses bekannt. Einige der Schriften beziehen sich auf die Eltern des Dichters, andere auf ihn selbst. In ihrer Gesamtheit sind sie geeignet, zahlreiche biographische Einzelheiten zu unterstützen oder zu bereinigen. Der wichtigste Teil des Nachlasses ist das aus 23 320 Blättern bestehende Manuskript­material, wovon 14 685 Blätter handgeschriebenes oder mit autographischen Vermerken versehenes maschingeschriebenes Material darstellen, also ein persönliches Werk, und 7555 Blätter die überarbeiteten und ergänzten gedruckten Texte früher erschienener Aus­gaben. Die Manuskripte der Romane, Novellen, Theaterstücke und Gedichte kamen durch das Vermächtnis ans Tageslicht, und es existiert fast kein Werk Gárdonyis, von dem sich hier nicht irgendein handschriftliches Exemplar vorfinden würde. Dadurch ist es auch, auf reiches Material gestützt möglich, den Arbeitsmethoden des Dichters nachzuforschen. Von den in der Hinterlassenschaft enthaltenen 584 Briefen sind 565 an Gárdonyi gerichtet, 19 sind von ihm verfaßte Briefkonzepte. Die 223 Briefschreiber entstammen dem ausgebreiteten Kreis der Freunde und Zeitgenossen, doch ist hier auch der Briefwechsel mit Ämtern, Redaktionen und Verlegern anzutreffen. Ein interessantes Thema bildet auch die Geheimschrift Géza Gárdonyis. Der Nachlaß enthält eine beträchtliche Menge mit diesen Schriftzeichen bedeckte Zettel, Notizen und Hefte. Sich auf dieses Material stützend, ist es möglich, daß die bisherigen Ansichten über die Geheimschrift von Gárdonyi zu revidieren sind. Géza Gárdonyi selbst, und später auch sein Sohn, sammelten mit großer Sorgfalt Tagesblätter und Zeitschriften, die auf das Lebenswerk des Dichters bezügliches Material enthielten. Im Nachlaß blieben 616 Nummern 149 verschiedener Blätter und zirka 1000 Zeitungsausschnitte erhalten. Der besprochene Nachlaß bedeutet für die Géza Gárdonyi-Forschung eine wich­tige Hilfe. János Korompai 347

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