Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 4. (1966)
Takács Béla: Parádi üveghuta parasztedényei az egri múzeumban
DIE BAUERNGEFÄSSE DER PARADER GLASHÜTTE IM MUSEUM VON EGER Am Rande der durch ihr Heilbad und ihre Heilquelle berühmte Gemeinde Párád (Komitat Heves) war zeitgenössischen Angaben zufolge bereits Ende des 15. Jahrhunderts eine Glashütte tätig. Die den Wanderwerkstätten zugehörige Hütte wurde während der Freiheitskämpfe 1703 — 1708 von Fürst Ferenc Rákóczi II. in dem heutigen Parádóhutta angesiedelt. Später wanderte die Werkstatt weiter und setzte vom Beginn des vorigen Jahrhunderts an ihre Tätigkeit an ihrem heutigen Standort, in Parádsasvár fort. Die Erzeugnisse der Glasfabrik sind nunmehr repräsentative Stücke der modernen ungarischen Glaskunst. Vor allem zu Beginn der verflossenen vierhundert Jahre stellte die Glashütte von Párád durch Blastechnik erzeugtes Fensterglas und gewöhnliches Hohlglas für den Allgemeingebrauch her. Als die Heilkraft des Parader Wassers bekannt wurde, erstreckte sich die Produktion der Hütte größtenteils auf Flaschen für den Heilbrunnen. Gleichzeitig entstanden für die Gäste des allgemein bekannt gewordenen Bades durch die höherentwickelte Kristalltechnik erzeugte, verschiedene gravierte oder geschliffene, farbige und farblose Souvenirs, Trinkservice und Gläser. Die Hütte, die Ansprüche der Bauernschaft der Umgebung berücksichtigend, stellte jedoch auch nebstbei solche meist unverzierte, gewöhnliche, ungeschliffene Gebrauchsgeschirre- und gegenstände, die für den täglichen Bedarf der Bauernschaft nötig waren, in großer Menge her. Vorliegende Arbeit behandelt unter den Erzeugnissen der Hütte die letztere Gruppe, also die Bauerngefäße. Im Verlauf der Studie ist von den Trink- und Speichergefäßen und schließlich von verschiedenen anderen Gebrauchsgefäßen -und gegenständen die Rede. Unter den in den umliegenden Dörfern gesammelten Gefäßen befinden sich einige besonders schöne Stücke aus dem 18. Jahrhundert mit erhabener Verzierung (Abb. No 13, 15 und 18.). Vom Ende des vorigen Jahrhunderts stammen einige Gefaßte mit bemalter oder gepreßter Verzierung (Abb. No 2, 4 und 26.). Unter den Trink- und Speichergefäßen behandeln wir die Wein- und Schnapsflaschen, die Krüge und Schnapskrüge sowie die sehr kleinen „Portionflaschen", und machen ferner mit den Kannen bezw. „Weintöpfen", Flaschen und Milchtöpfen bekannt. Unter den Gebrauchsgegenständen sind die Mangeln (Abb. No 19), und die Ölleuchten (Abb. No 20.) interessant. Den ausschließlich für die bäuerliche Bevölkerung hergestellten, mit dem Leben der Bauernschaft in enger Beziehung stehenden Parader Glasgefäßen- und gegenständen kommt auf dem Gebiet der Ethnographie Ungarns in erster Linie ihrer Funktion wegen ein Platz zu. Béla Takács 255