Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 3. (1965)
Bakó Ferenc: Mikófalva. Adatok a magyar csűrös kertes települések ismeretéhez
MIKÓFALVA ANGABEN ZU DEN UNGARISCHEN SIEDLUNGEN MIT SCHEUNEN IM AUSSERHALB DES DORFES LIEGENDEN GÄRTEN Im Laufe seiner siedlungskundlichen Studien in Nordungarn stiess Verfasser auf einige Siedlungstypen, bei denen die Scheunen ausserhalb des Dorfes im Garten untergebracht sind. Er bespricht Mikófalva als solches Dorf, wo diese Zweiteilung der Siedlung noch erkenntlich war. Die Studie baut auf rezentes Material, beginnt mit der Beschreibung moderner Befunde, um diese dann mit Hilfe völkischer Überlieferung und Archivalquellen zu erörtern. Die Einwohnerschaft von Mikófalva besteht heute zum Grossteil aus den Mitgliedern von zwei Familien, sie waren vor der Aufhebung der Leibeigenschaft grösstenteils Geadelte. Die Adeligen hausten auf einigen grossen, den Sippen gehörenden, ungeteilten Grundstückken, auf denen die Häuser dem Anschein nach verstreut und ungeordnet standen. Innerhalb der Sippengrundstücke aber bildeten die Häuser der einzelnen Familien Einheiten, ihre Fronten sind einander zugewandt. Auf den Sippenbesitzen stehen die Ställe, eventuell auch die Pferche bei dem Ende der Wohnhäuser. Zu diesen Behausungen gehörten aber am Dorfrand liegende, „Garten" genannte Wirtschaftshöfe, wo gedroschen und das Futter aufbewahrt wurde. In den Gärten der besser situierten Bauern standen auch Scheunen. Die Bodenbenutzung der Leibeigenen wich von der der Grundbesitzer ab. Die einstigen Leibeigenen besitzen auch heute noch bandartige Grundstücke, die nicht entzweigeteilt sind: Wirtschaftshof und Scheune sind am Ende des Hoflandes. Verfasser analysiert die Faktoren, die diese Siedlungsform zustandebrachten, die Besitzverhältnisse, die Struktur der Familie, die rechtlichen und gesellschaftlichen Umstände, die Wirtschaft und die Architektur, und versucht, über diese Faktoren die Veränderungen der Siedlungsformen in Mikófalva etwa vom 16. Jh. bis heute aufzuzeichnen. Auf einzelne Fragen versucht er auch Antwort zu finden, so auf den Unterschied der Bewirtschaftung der Adels- und Leibeigenenhöfe und die Entstehung dieser eigenartigen Siedlungsformen. 243