Az Egri Múzeum Évkönyve - Annales Musei Agriensis 1. (1963)

Tóth László: Gárdonyi és a szabadkőművesség

GÉZA GÁRDONYI UND DIE FREIMAURER In der Bibliothek von Géza Gárdonyi befinden sich zwei Freimaurer-Journale, voll mit Notizen und Unterstreichungen. Diese Tatsache läßt eine Verbindung des Schriftstellers mit den Ideen der Freimaurern vermuten. Er war wohl kein Logen­mitglied, doch bringen die unterstrichenen Stellen und die Notizen die Vermutung nahe, er hätte Einiges dieser Ideen in sich aufgenommen. Die Freimaurer-Bewegung in Ungarn war sich in den 90ger Jahren des vergan­genen Jahrhunderts wohl im Klaren bezüglich der gesellschaftlichen Mißverhältnisse, sah aber die Lösung in einem patriarchalem Ausgleich zwischen Arm und Reich. Gárdonyi kam dem Freimaurertum in diesem Entwicklungsabschnitt nahe, er über­nahm diese Auffassung; später aber, als sich die Freimaurer-Ideen nach links ver­schoben, konnte er mit ihnen nicht weiter Schritt halten und wurde sogar — wie es aus der Logik der Dinge folgt ein Feind der neuen Ideen. Zu dieser Zeit stoßen also die Freimaurer-Ideen Gárdonyi gerade ab. Später aber, als der Schriftsteller sich in sich selbst vergräbt, beschäftigen ihn die in den 90er Jahren gestellten Fragen wieder. Doch verfolgen sie bei ihm einen selbständigen Lebensweg und die Antworten, die er findet, sind spekulativen Charak­ters. Er wendet sich seinem Inneren zu, fürchtet sich vor blutigen Schicksalswendun­gen und Revolutionen und ist bemüht, sich selbst und die Menscheit zu veredeln. Dies ist vielleicht seine Reaktion auf den immer radikaleren Tonfall der Zeit und eine Fortsetzung jener Ideeen, die er in den 90er Jahren in sich aufgenommen hatte. 326

Next

/
Thumbnails
Contents