Szabó László szerk.: Jászdózsa és a palócság (Tematikus és lokális monográfiák 1. Eger, Szolnok, 1973 )

Szabó László: A jászdózsai fokhagymatermesztés

LÁSZLÓ SZABÓ KNOBLAUCHANBAU IN JÁSZDÓZSA Im ersten Teil dar Studie erklärt der Verfasser, warum er die Untersuchung des Knoblauchen,, baus vornahm. Dadurch wird nämlich das Dorf eigenartig charakterisiert. In den umliegenden Dörfern wird Uber Jászdózsa als über die Gemeinde der Knoblauchzüchter verspottet. Diese Pflanzenkultur charakterisiert aber nicht das ganze Dorf, nur die ärmeren Schichten der Go­me inschafj; .Das wohlhabende Bauerntum schämt sich wegen des Spottnamens "Knoblauchzüchter" , Der Aufsatz ULtersucht also, wann und warum diese spezielle Pflanzenkultur im Dorf entstand und aus welchen inneren Beziehungen sie sich entwickelte, ' Der zweite Teil der Arbeit enthält die Beschreibung des Knoblauchanbaus , Der Verfasser be­schäftigt sich ausführlich mit den gesetzten Knoblauchsorten, der Bodenvorbereitung, dem Stecken, der Besorgung der Saat, der Ernte, der produzierten Menge, dem Verkauf, der Lage­rung und der Arbeitsverteilung, Die ffenaue Beschreibung der Arbeitsgeräte enthalten die Fussnoten. Es ist darauf zu schliessen, dass der Knoblauch in Jászdozsa von den ärmeren Schichten auf einem kleinen Gebiet /8o-2oo •/ innerhalb der Familienarbeitsorganisation hauptsächlich durch die Arbeit der Frauen gezüchtet wird. Zwei Borten sindbekannt: Herbst— und Frühlingsknoblauch. Entweder die beiden oder nur die eine Sorte wird gezüchtet. Die mit dem Setzen und Ernte zusammenhängenden Arbeiten des Knoblauchs vermeiden die Arbeitsspitzen der grossen landwirtschaftlichen Arbeiten. Die Ar­beiten des Knoblauchs fallen In die landwirtschaftlich tote Zeit, Durch geringe Frauen­und Kinderarbeit kann diese Pflanze besorgt werden. Trotzdem gibt es einen bedeutenden L, ­trag, deshalb bildet es einen intensiven, auch Geld einbringenden Zweig der kleinbäuerlichen Wirtschaften mit 1—5~lo Joch. Aus dem Einkommen des Herbstknoblauche'hatten die ärmeren Fa­milien, die. im Sommer auf der Tiefebene Erntearbeit unternahmen, bereits Geld. Der Frühlings knoblauch, der nach der Getreideernte gelesen wird, wird im November, Dezember vor dem Schweinesshlachten verkauft, wenn er einen guten Preis hat. Die Intensität des Knoblauchan­baus wird auch dadurch bewiesen, dass viele Marktfrauen im Dorf leben, die den Ankauf und den Verkauf des Knoblauchs organisieren. Im dritten Teil der Studie werden die inneren, lokalen Vorbedingungen der um die Jahrhundert wende schon entfalteten Pflanzenkultur erörtert. Mangels an schriftlichen Quellen sind der Zeitpunkt und die Umstände der Herausbildung der Pflanzenkultur nicht näher zu bestimmen. Deshalb untersucht der Autor zahlreiche indirekte Beziehungen, Die Arbeitsgeräte sind nicht speziell, es wird mit den im Gartenbau allgemein üblichen Werkzeugen gearbeitet. Das allein zeigt schon, dass diese Pflanzenkultur keine grosse Vergangenheit hinter sich hat. Nicht einmal in der Ernährung rief sie spezielle Speisen, Erzeugnisse ins Leben, In der volkstüm­lichen Heilkunde wird der Knoblauch bei manchen Verfahren von den Züchtern besonders inten­siv verwendet. Aus dem Volksglauben fehlen aber die Verfahren, die die Paloczengegend allge­meingültig charakterisieren, z.b. Knoblauch zum Austreiben der bösen Geister. Der Verfasser schliesst darauf, dass sich diese Pflanzenkultur erst danach herausgebildet werden konnte, als die Paloczenansiedlung abgeschlossen worden war. Diese Bräuche und Glau­ben wären nämlich unbedingt am Leben geblieben, wenn eine intensive Pflanzenkultur hier da­mals schon gelebt hätte. Ihre Erinnerung verschwand wahrscheinlich bevor die intensive Knobaluchproduktion begann. Um einen, in den familiären Rahmen überlieferten Glauben zu vergessen, spurlos verwischen lassen, braucht man wenigstens 2-3 Beneratiônen. Auf diesem Grund meint der Verfasser, dass sich die Pflanzenkultur um die Mitte des 19. Jahrhunderts herausbilden konnte. Dieser Zeit­punkt wird auch durch die Tatsache bestätigt, dass die Knoblauchfelder in der Flur Berek liegen, die erst I856 verkoppelt wurden. Der andere Zuchtort war das Gebiet der Schoberhöfe, das man ebenso erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu bebauen anfing, als die Einzelgehöfte Bchon funktionierten und die Rolle der inneren Höfe übernahmen. In anderen Flurteilen kann er nicht gezüchtet werden, da der geeignete Gartenboden für den Knobalugfcanbau etwa in 5 Jahren herausgebildet werden kann. Auf den von Jahr zu Jahr als Ackerboden gebrauchten Feldern kann es nämlich nicht ökonomisch produziert werden. Schliess­lich wuchs jene gesellschaftliche Schicht, die diese Tätigkeit ausübte, in der zweiten-Half te des 19. Jahrhunderts innerhalb des Dorfes an Bedeutung /Erntearbeiter ,Gedingarbeiter/.Zu dieser Zeit begannen die wandernden Erntearbeiter auf der Tiefebene zu arbeiten. 'Ihr Arbeits rythmus konnte mit der Zucht dieser anspruchlosen Pflanze übereingestimmt werden. Diese Pflanzenkultur iBt also von spezieller, innerer Entwicklung, sie bildete sich aus inneren Verhältnissen heraus, ohne jede äusseren Wirkungen - die Einwirkung der Paloczen ein begriffen. So brauchten die ärmeren Schichten nicht längere Zeit hindurch ausserhalb des Dorfes Arbeit zu unternehmen, oder auszuwandern. Auf diese Weise wurde der Boden intensiv ausgenutzt, was zugleich mit den Bestrebungen des wohlhabenden Bauerntums übereinstimmte. Sie hatten aber Felder, die immer mehr als Ackerfelder statt der bisherigen weidenden Viehhaltung ge­braucht wurden, wo Hackfrüchte produziert wurden. - 3o8 -

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