Petercsák Tivadar - Berecz Mátyás (szerk.): Végvár és ellátás -Studia Agriensia 22. (Eger, 2001)

CSIFFÁRY GERGELY: Végvárak és hadiipari létesítmények

Gergely Csiffáry GRENZFESTUNGEN UND KRIEGSINDUSTRIELLE KOMPLEXE Unter der Benennung kriegsindustrielle Komplexe verstehen wir solche zur mittelalterlichen Grenzverteidigung gehörenden industrielle Objekte, die auf irgendeiner Weise der Verteidigung der Burgen dienten, und deren Entstehung mit der Erscheinung der Feuergewehre (Kanonen, Hacken, Gewehren) zusammenhing. Gleichzeitig mit dem Gebrauch der Feuergewehre mußte man für deren Herstellung, Reparatur, Speicherung, und für die Zubereitung des zur Funktionierung benötigten Pulvers und der Munition sorgen. Deshalb wurden in den größeren Grenzfestungen verschiedene Kanonen­gießwerkstätte und mehrzweckige Gießwerkstätte, im weiteren noch Räder-, Schmied- und Schlosserwerkstätte aufgestellt. Die Zubereitung, die Speicherung, die Reparatur der Waffen und der Munition wurden von den Zeughäusern der Burg gesichert, an ihren Spitzen standen die Artilleristen. Die dauerhafte Verteidigungsfunktion der Grenzfestungen und die entscheidende Rolle der Feuergewehre in den Kämpfen waren von der Erhaltung und der Funktionierung der kriegsindustriellen Objekte gegenseit­ig bedingt. In der Zeit der anderthalb Jahrhunderte langen osmanischen Eroberung ver­fügten sich nicht nur die großen, militärisch belangvollen Grenzfestungen über Werkstätte, die dem Ersatz und der Reparatur der Feuergewehre dienten, sondern auch die kleinsten Festungen sahen sich durch die notwendigen Gesetze des Selbstverteidigungskampfes gezwungen, zur Reparatur der Gewehre und zur Herstellung der Munition auch nur eine minimale Ausrüstung zu besitzen. 129

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