Nagy Sándor: Gárdonyi közelében - Studia Agriensia 21. (Eger, 2000)

Az esztétika gyakorlata. Művek közelről - Ellentézis a fundamentumban. Ida regénye

Psychchologismus entwickelt hat, wobei er auch dunklere Farben des Naturalismus und seine Neigung zur Dokumentation sowie Motive der Sezession aufnahm, durch die Lebensfakten in Stimmungen, Farben, Gefühlen, Musikalität aufgelöst werden. Indem die Erzählungskunst Gárdonyis alle Stilstrebungen des Zeitalters berührt, ist sie also Teil der Intellektualisierung, Modernisierung der ungarischen Erzählungs­kunst um die Jahrhundertwende. Zu nicht weniger wichtigen Schlüssen führt die Darstellung der Versuche des Dramatikers. In den auf unterschiedlichem künstler­ischem Niveau stehenden Bühnenwerken „A bor” (Der Wein), „An- nuska”, „Falusi verebek” (Dorfspatzen), „Fehér Anna” (Anna Fehér) oder „Karácsonyi álom” (Ein Weihnachtstraum) gilt das Streben nach einem ungarischen volkstümlichen Drama als das neuartigste Ergebnis, wobei die aus Lebensfakten sprießende Dramaturgie eine erkennbare Verwandtschaft mit den Richtungen der zeitgenössischen Bühnenautoren der Moderne aufweist. Der zweite große Teil des Bandes (Gárdonyi aus der Nähe) markiert Richtungen, welche nach Ansicht des Autors für die künftige Gárdonyi-Forschung bestimmend sein könnten. Von der Auffassung ausgehend, daß Gárdonyis ästhetische Leistung nur von seinem Weltbild ausgehend interpretiert werden kann, wird in der ersten Abhandlung des zweiten Teils die Suche des Schriftstellers nach „Sinn” dargelegt, und zwar im Rahmen eines um­fassenden Wertesystems der Jahrhundertwende. Der Prozeß, im Zuge dessen der mechanische Materialismus (Büchner) und Positivismus (Comte, Taine) sowie irrationalistische Lebensphilosophien (Schopenhauer, Nietzsche), welche an die Stelle der sich auflösenden theologischen Anschauung des Seins getreten sind, keine Antwort auf die Zweifel einer empfindsamen Seele und eines vertieften Intellektes geben können. Dieser Mangel konnte auch von den in immer weiterem Kreise verbreiteten Gesellschaftstheorien nicht ersetzt werden, die Suche nach dem Sinn gelangte daher in einer antropomorphisierten, spirituellen Seinserklärung (Emerson, Kierkegaard, Steiner) zum Ruhepunkt. Natur- und Menschenbild dieser Interpretation trägt die Harmonie zwischen indivueller Freiheit und Liebesideal in sich. 163

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