Petercsák Tivadar - Berecz Mátyás (szerk.): Információáramlás a magyar és török végvári rendszerben - Studia Agriensia 20. (Eger, 1999)

GIRÓ-SZÁSZ ANDRÁS: A hír és az információ útja a Mohács utáni Magyarországról V. Károly udvarába 1526-1532 között

András Giró-Szász DER WEG DER INFORMATIONEN UND NACHRICHTEN AUS UNGARN AN DEN HOF KARL V. ZWISCHEN 1526 NACH DER NIEDERLAGE BEI MOHÁCS UND 1532 Die in Ungarn lebenden und an den Ereignissen Beteiligten des 16. Jh. hat­ten zumeist kein umfassendes und verläßliches Bild über das in drei Teile zer­fallene Ungarn und die militärischen und politischen Ereignisse. Wenn sie an den interessiert verfolgten Ereignissen nicht persönlich teilnahmen, konnten sie Informationen nur durch Briefwechsel, Spione oder intime Bekannte bekommen. Diese Informationen kamen so direkt oder durch persönliche Beauftragte an den Habsburger Hof des Königs Ferdinand und weiter an seinen Bruder Karl V., den König von Spanien und Kaiser des römisch­deutschen Reiches. Diese im bescheidenen Rahmen mögliche Arbeit wurde als Ergänzung zu den Studien geschrieben, die sich mit der Politik, besonders im osteuropäi­schen Teil, beschäftigten. Sie will Wege und Dauer der oben erwähnten Infor­mationen untersuchen. Einfacher gesagt, sie beschäftigt sich mit dem „Up to date“ Karl V. in der Dimension des 16. Jh. In dieser Zeit kann man nicht mit genauen Fahrzeiten und genauen zurück­gelegten Entfernungen rechnen, weil Wetter, politische Lage, eventuelle Seu­chen usw. die Zustellung eines Briefes beeinträchtigten, d.h. wann eine Nach­richt dem Empfänger, hier Karl V. erreichte. Der Analytiker hat aber mit kei­nem völligem Chaos zu kämpfen, weil verschiedene Postnetze, z.B. Kuriere oder die Spanische Königliche Post, in dieser Zeit schon funktionierten. Sie konnten die Beförderung der Sendungen auf den mehr oder weniger gut aus­gebauten Postwegen und damit die Beförderungszeit der Sendungen in ver­hältnismäßig engen Grenzen beeinflussen und abwickeln (siehe die Angaben der Tabelle im Text). Unter Berücksichtigung aller Fakten können wir folgern, daß Karl V. die Nachrichten über Ereignisse in Ungarn mit einer Verzögerung von 2-4 Wochen bekam. Aus den Antwortbriefen Karls V. ist ersichtlich, daß ihm die aus den europäischen Machtverhältnissen herrührenden Probleme nicht gleichgültig waren, aber er konnte diese Probleme nur als ein Teil der organischen Gesamtheit europäischer Problematik wahmehmen und entsprechend seiner Möglichkeiten behandeln. 255

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