Petercsák Tivadar - Berecz Mátyás (szerk.): Információáramlás a magyar és török végvári rendszerben - Studia Agriensia 20. (Eger, 1999)
SAHIN-TOTH PÉTER: A vallon-francia katonaság sajátos szerepe a hadviselő felek közötti kapcsolatokban a tizenöt éves háború idején
Péter Sahin-Tóth DIE EIGENARTIGE ROLLE DES WALLONISCH-FRANZÖSISCHEN MILITÄRS IN DEN BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEN KRIEGFÜHRENDEN PARTEIEN WÄHREND DES 15JÄHRIGEN KRIEGES Die Mehrheit der in der Stadt Pápa stationierten französischen und wallonischen kaiserlichen Söldner meuterte und bot den osmanischen Befehlshabern die Übergabe der Festung an. Durch das Eingreifen des kaiserlichen Militärs kam es schließlich nicht dazu, aber die überlebenden Meuterer traten in den Dienst des Sultans. So erschien eine zahlreiche Gruppe im osmanischen Heer, die die Gewohnheiten, Pläne und Schwachpunkte des Gegners von innen her kannte und auf westliche Weise kämpfte. Mit dem Überlaufen der „Franzosen“ erhöhte sich die Gefahr, der türkischen Überraschungsangriffe. Die übergelaufenen Soldaten brachen die Verbindungen zu ihren früheren Kameraden nicht ab, so das ein dem kaiserlichen Heer nachteiliger und sogar gefährlicher Kanal geöffnet wurde. Dazu bestand das Risiko, daß sich die Neigung zur Desertion bei den, der kaiserlichen Fahne noch getreuen, französischen und wallonischen Truppen ausbreitet. All dies rief im christlichen Heer eine antifranzösische Stimmung hervor. Die aus den Kontakten der auf beiden Seiten befindlichen französischen und wallonischen Trappen und aus den Kenntnissen der Deserteure aufkommende potentielle Gefahr versuchte die kaiserliche Kriegsleitung mit einer intensiven Aufklärungstätigkeit und verschiedenen Abwehrmaßnahmen zu vermeiden (Truppenbewegung um die Festungen herum, Beobachtung der Wege und Übergänge, erhöhte Kontrolle des Informationsflusses). Infolge dieser Maßnahmen ist es gelungen, zahlreiche Informationen von den im osmanischen Heer kämpfenden Franzosen einzuholen, besonders von ihren Aufenthaltsorte. Die Befürchtungen bezüglich der Deserteure erwiesen sich als begründet. Die osmanische Kriegsleitung und politische Führung wollte diplomatisches und direkt militärisches Kapital aus dem Verrat der Franzosen schlagen und dem rückläufigen französisch-osmanischen Beziehungen neuen Schwung geben. Die Deserteure wollten aber lediglich Störungen bei den französischen und wallonischen Truppen des kaiserlichen Heeres hervorrafen. Z.B. im Winter 1601 in den Reihen der in Könnend und der Umgebung einquartierten wallonischen Infanterie, im August 1602 während der Belagerung der Festung Székesfehérvár und schließlich 1604, als die in Pest stationierte wallonische 240