Petercsák Tivadar (szerk.): Hagyomány és korszerűség a XVI-XVII. században - Studia Agriensia 17. (Eger, 1997)

Kelenik József: A hadügyi forradalom és jelenségei Európában és a Magyar Királyságban a XVI. század második felében

József Kelenik DIE MILITÄRISCHE REVOLUTION UND IHRE ERSCHEINUNGEN IN EUROPA UND IN DEM KÖNIGREICH UNGARN IN DER ZWEITEN HÄLFTE DES XVI. JHS. Das erste Mal wurde in einer im Jahre 1955 publizierten Studie von Michael Roberts die Aufmerksamkeit auf die von ihm als Militärische Revolution genannte ’’Erscheinungsgruppe,, gelenkt. Die gemeinsame Eigenschaft zahl­reicher, die Militärische Revolution behandelnden Bücher und Studien ist, daß die Autoren solche Änderungen untersuchen, die direkt oder indirekt durch die Kriegsführung ins Rollen gebracht werden. Hervorragende Werke über den Zusammenhang des Krieges und des Staates, des Krieges und der Politik, sowie des Krieges und der Wirtschaft erschienen, aber die gesellschaftshisto­rische Forschung wurde durch die Theorie der Militärische Revolution am stärks­ten inspiriert. Wegen der Sprachschwierigkeiten ist die Mehrzahl der angelsächsischen Historiker überraschend unwissend bezüglich der Geschichtsprozesse in Mit­tel-Osteuropa. Diese Tatsache ist deswegen besonders bedauerlich, weil die militärischen und damit verbundene Änderungen der Verwaltung, Staatsorga­nisation, Wirtschaft und sogar der Gesellschaft, denen die westlichen Histori­ker so große Bedeutung beimessen, im zeitgenössischen Ungarn ebenso beo­bachtet werden können, als audem fortschrittlichen Gebiet der europäischen Entwicklung. Zwischen 1576 und 1590 wurden die auf dem Gebiet des ungarischen Königreiches zerstreut liegenden Grenzfestungen durch den Hofkriegsrat zu einem in militärischer Hinsicht wirksamen Verteidigungssystem zusammen­gefaßt. Die Rahmen für Betätigung und Unterhaltung dieses Systems im Bere­ich Verwaltung, Wirtschaft und Politik wurden in der ’’Hauptberatung,, des Kriegsrates 1 577 festgelegt. Im Sinne dieser Beschlüsse sollte das türkische Vordringen durch den Ausbau eines geschlossenen Verteidigungssystems und Errichtung einer permanenten Verteidigung abgewehrt werden. Die Grandbe­dingung der Verwirklichung dieser Absicht war die Reform des Kriegswesens und der damit verbundenen staatlichen Verwaltungen. Die Grundzüge dieses Verteidigungssystems wurden von qualifizierten Fachleuten aufgrund vorhe­riger Vermessungen ausgearbeitet. Die vorgeschlagenen Lösungen waren fach­gemäß, rational und logisch; sie richteten sich nach der gegebenen Lage. Zu dieser Zeit konnten die für Ungarn nachteiligen politischen oder nationalen Diskriminierung noch nicht beobachtet werden. Ganz im Gegenteil! Es wurde 40

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