Bitskey István: Püspökök, írók, könyvtárak - Egri főpapok irodalmi mecenatúrája a barokk korban - Studia Agriensia 16. (Eger, 1997)
Bischöfe, Schriftsteller, Bibliotheken (Zusammenfassung)
seines Vorgängers fortsetzen. Er unterstützte die literarische Aktivität des Mi- noritenmönches Didák Kelemen, der mehrere Predigtsammlungen herausgab. Der nächste Amtsinhaber Graf Ferenc Barkóczy (1745-1761) entfaltete an seinem bischöflichen Hof grosse Pracht. Ausserhalb der Stadt liess er ein Sommerschloss mit dem Namen Fuorcontrasti bauen, wo man in der Folge repräsentative Festveranstaltungen organisierte, wie es in den Willen der Umgebung Roms üblich war. Er arbeitete eine Reform der theologischen Ausbildung und verleibte das Kaschauer Seminar dem Institut in Eger ein, um eine Zentralisierung zu erreichen. Auch die Idee der Universitätsgründung in Eger stammt von ihm. Auf die Herausgabe von Büchern verwendete er besonders grosses Augenmerk. In Kaschau liess er den berühmten politischen Roman von Fenelon (Les aventures de Telemaque) ins Ungarische übersetzen und auf eigene Kosten erscheinen (1755). 1758 lud er den Buchdrucker Franz Anton Royer ein, in Eger eine bischöfliche Druckerei aufzustellen, in deren Typographie in den darauf folgenden Jahren eine ganze Reihe ungarischer und lateinischer Bücher erschien. Die Veröffentlichungen standen zumeist im Dienst katholischer Apologetik (wie z. B. Gusztinyi János: Üdvösség mannája, Eger, 1759) oder waren Lehrbücher für Theologiestudenten (die Werke von József Kovács und Antal Gerstocker). Auch die ungarische Übersetzung eines Werkes von Muratori ( Della regolata divozione dei christiani) erschien in der bischöflichen Druckerei (1763). Der christliche Stoizismus war unter den Veröffentlichungen mit mehreren Büchern vertreten (Boethius, Cato, Petrarca, Justus Lipsius, Maximylian Fredro, usw.). Auf der Liste der in Eger herausgegebenen Werke befinden sich auch noch eine Kirchengeschichte (Ambrosovszky: Imago orbis, 1759), mehrere Sittenlehren und einige agrotechnische Fachbücher (z.B. die ungarische Übersetzung der englischen Dissertation John Geddys über Bienenzucht). Bischof Barkóczy liess ungarischsprachigen Veröffentlichungen auffallend grosse Unterstützung angedeihen. Der Dichter Lőrinc Orczy war sein Protégé, der Bischof ermunterte ihn, Gedichte zu schreiben. Orczy würdigte später das grosszügige Mäzenatentum des Bischofs in mehreren Gedichten. Andere Autoren äusserten sich in ähnlicher Weise. Nach den Worten von András Dévay war die Tätigkeit des Bischofs "der Tagesanbruch unserer Muttersprache". Später priesen weitere bedeutende ungarische Schriftsteller (z.B. Ferenc Kazinczy, Miklós Révai und anderen) den Namen des Bischofs in den Tönen grösster Anerkennung, weil er der Muttersprache und ihrer Literatur so grosse Unterstützung hatte zuteil werden lassen. 1761 wurde Barkóczy zum Erzbischof von Esztergom ernannt. Als er Eger verhess, entstand eine ganze Reihe von Abschiedsgedichten in ungarischer und lateinischer Sprache. Der Komitatsoberarzt Franz Markhot, der in 141