Petercsák Tivadar - Pető Ernő (szerk.): A végvárak és végváriak sorsa (1699-1723) - Studia Agriensia 11. (Eger, 1991)

Varga J. János : A siroki vár végnapjai

J. János Varya Die letzten Tage der Burg von Sirok Die Burg von Eger war durch drei Bergfestungen, die Sirok, Szarvaskő und Cserépvár waren, in nordwestlicher, nördlicher und nordöstlicher Richtung umgeben. Ihr siebenhundertjähriges Bestehen knüpfte sich eng an die Geschichte der Burg von Eger, da sie als Neben- oder Hilfsburgen funktionierten. Die Burg Sirok stand nördlich des Dorfes Sirokalja auf dem 296 m hohen, schwer zugänglichen felsigen Festungsberg. Aus den natürlichen Gegebenheiten des Ortes folgt es, daß er in den Zeiten vor der ungarische Landnahme von den hier lebenden Völkern zu einer natürlichen Felsen­burg ausgebaut wurde. An der Stelle dieser Felsenburg ließen die Mitglieder der Linie Bodon des Geschlechtes Aba die mittelalterliche Burg von unregelmäßigem Grundriß und mit Innenturm nach dem Tatarensturm bauen. Die Familie Bodon verlor sie 1320 gegen Károly Róbert, der nach der Stabilisierung der zentralen Macht strebte. Danach war sie zweihundert Jahre das Objekt von Lehen- und Pfandgutswesen. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gelangte sie in die Hände der Familie Guthi Országh. Die mittelalterliche Burg wurde von Kristóf Országh erweitert und befestigt: die unter dem inneren Kern (Obere Burg) errichteten Gebäude wurden mit einer starken Mauer umgeben und die, auf diese Weise aus­gebaute äußere Burg wurde 1561 mit altitalienischen Basteien befestigt. Die obere Burg war durch einen, in der Fels gehöhlten Verteidigungs­gürtel verstärkt, während die untere Burg durch einen Torturm und zwei Basteien gesichert wurde. Die Niveaudifferenz zwischen der unteren und oberen Burg betrug 10-15 m und das wurde durch einen, in den Fels gehöhl­ten Treppenkorridor überbrückt. Unter der oberen Burg zog sich ein Tunnelsystem, welches zur Minenbeobachtung und zum Ausfall geeignet war. Nach dem Tod Kristóf Országh gelangte die Befestigung in Besitz seiner Tochter Borbála und danach in die Hände der Familie Török von Enying und der Familie Nyáry. Nach dem Fall von Eger kam sie 1596 unter türkische Herrschaft, die in dieser Gegend 91 Jahre lang dauerte. Die Befes­tigung stand unter türkischer Oberhoheit, aber ein zweifacher Besitz (ein tür­kischer Gutsherr und die Erbherren der Familie Török von Enying und der Familie Nyáry) galt in den, zu der Befestigung gehörenden Dörfen und infolge dessen auch eine Doppelbesteuerung. In dem fünften Jahr des Befreiungskrieges, d. h. in Sommer 1687 wurde ein Belagerungsgürtel um die Burg von Eger durch ein aus 10-12 000 Soldaten bestehendes deutsches und ungarisches Militär unter der Führung des kaiserlichen Generals Johann Doria gezogen. Der Befehlshaber der 2000 ungarischen Soldaten war der bergstädtische Hauptkapitän István Koháry. Die türkische Besatzung der Befestigungen Sirok, Szarvaskő und Cserépvár kapitulierte von den Befehlshabern der die Burg von Eger um­schließenden Truppenteile zwischen dem 8. und 30. Oktober. Nach der Schlacht bei Nagyharsány und nach der Zurückeroberung von Eger (1687) nahm die militärische Bedeutung der Bürge Oberungarns ab. Sirok als neue Akquisition gelangte in die Verwaltung der Hofkammer und später, um 1690 wurde die Befestigung von dem Marquis Scipio Bagni gekauft und erneuert. Während des Freiheitskrieges Rákóczi (bis 1709) befand sie sich in den Händen der Kurutzen und von 1711 besaßen die Ab­86

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