Petercsák Tivadar - Pető Ernő (szerk.): A végvárak és végváriak sorsa (1699-1723) - Studia Agriensia 11. (Eger, 1991)

N. Kiss István: A katonaparasztság sorsa 1699-től a 19. század második feléig

István N. Kiss Schicksal des Soldatenbauerntuins von 1699 bis die zweite Hallte des 19. Jahrhunderts, Ungarn Das freie oder halbfreie Bauerntum, das in irgend einer Form Militär­dienst leistete, war vom 6. Jh. an in ganz Europa verbreitet. Diese Gessel­schaftsform ist bis 14. Jh. im Westen verschwunden, im Osten aber beige­halten. Die teilweise Eroberung des Landes durch die Türken und die schwierige Aufgabe, sie stoppen zu können, forderte viel mehr Soldaten an, als es die kaiserliche Armee in Söldern liefern konnte. Von 16. Jahrhundert an konnte sich die in Ungarn stationierte kaiser­liche Söldnerarmee mit ihren geschrumpften Reserven in dem ungarischen Burggürtel kaum halten. Die Last der Verteidigung habendie sog. Soldaten­bauern an sich genommen. Aus dem Beweis um 1679 wissen wir, dass z. B. die Grafen von Zrínyi 20-28% manchmal über 60% Einkünfte für dieses Ziel in den verschiedenen Domänen aufgeopfert haben. In der Muhrau-Domänen kämpfte ca 1/5 der Bauern als Soldatenbauern gegen die Türken. Auf dem Herrschaftsgebiet des kroatischen Bischofs dienten 744 von 3067 Hörigen, als Soldatenbauern noch im Jahr 1769. Der gösste Güter­komplex des Landes, der der Fürsten Rákóczi stellte ca 15% siener Unter- thanen als Bauernsoldaten aus.. . . Nach der Befreiung des Landes am Ende des 17. Jahrhunderts verlor das Soldatenbauerntum seiune frühere Bedeutung. Die letzte Aufloderung der Ersehe nung war der Kurutzenkrieg von Fürsten Rákóczi (1703-11) wo dis Untertahnen, als Freiwiligen, gegen die Habsburgarmee rebellierten und kämpften. Selbst der Offizierstand der Kurutzen wurde mehrheitlich aus den Bauern rekutriert! Seit dem 18. Jh wurde der Grossteil der Soldatenbauern in das Hörigen- tum zurückgedrangt, refeudalisiert. Gleichzeitung wurde um 1700 aber eine neue Bauernschicht, die der staatlichen Freibauern, der sog. Grenz­wächter geschaffen. Diese Grenzer wurden aus feldlosen, ruinierten Kroaten und Serben rekrutiert undin der Grenzzone neu angesiedelt; sie bekamen Soldatenhufe und Bauernfreihe t, ihr zentraler Grundherr wurde der Kaiser und sie mussten keine domaniale oder Staatssteuer zahlen, nur Soldatendienst leisten. Die kaiserliche Regierung wollte natürlich nicht eine praktische Bauernbefreiung in den Grenzgebieten durchzuführen, aber diese Entwicklung war unaufhaltsam. In 1851 lebte in dem Gebiet der Grenzregimenter auf 33 500 km2 1 Million freie Bauern, - 8% der gesamten Bevölkerung - ohne feudale Unterdrückun und wohlhabend, anderthalb Jahrhundert früher, als die allgemeine Bauer­befreiung durchgebrochen hätte. Die Grenzwächter waren mehrheitlich Kroaten und Serben, aber teils auch deutsche, rumänische und ungarische Hörigen. 43

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