Petercsák Tivadar - Pető Ernő (szerk.): A végvárak és végváriak sorsa (1699-1723) - Studia Agriensia 11. (Eger, 1991)
B. Balsai Jolán: Zemplén várai és várkastélyai a 17-18. század fordulóján
Jolán B. Baisai Die Burgen und Burgkastelle an der Wende des 17. und 18. Jahrhunderts im Komität Zemplén Im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts kann die Gesamtzahl der Burgen und Burgkastelle im Komitat Zemplén fast auf 50 geschätzt werden. Das ist scheinbar eine große Zahl. Es gab aber unter ihnen echte Burgen kaum. Die Mehrheit war durch befestigte Kurien und mit Mauer umgebene Schlösser vertreten, die sich auf den alten Darstellungen als furchterregende Festungen für einen ahnungslosen Beobachter zeigen. Die Schutzmauern können dagegen nur als „Operettenkulissen” ohne militärische Bedeutung betrachtet werden: sie dienten nur vermögenschützenden Zwecken. Die mittelalterlichen Burgen des Komitates Zemplén stürzten teils schon im 15. Jahrhundert, teils während der Kämpfe in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zusammen. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden die Schlösser nacheinander errichtet. Von ihnen war das Schloß von Szerencs das bedeutendste. Zum System der Grenzfestungen gehörte nur die Burg von Tokaj, die auf einer Erdzunge beim Zusammenfluß der Theiß und Bodrog gebaut wurde. Im 17. Jahrhundert wurde sie mit, aus Holz und Erde gebauten italienischen Basteien umgeben. Die Burg von Sárospatak galt — in erster Linie - nach den Bauen der Familie Rákóczi - als die bedeutendste Festung, die dicke Mauern, Kasamatten, große Basteien und einen breiten Graben hatte. Die modernen Schutzwerke waren aber ungegliedert. Da die Mehrheit der Burgen des Komitates Zemplén nicht zu der Grenzfestungslinie gehörte, blieben zeitgenössische Darstellungen über ihnen kaum erhalten. In den Kurutzenkämpfen gegen die Habsburger in den 70er und 80er Jahren des 17. Jahrhunderts spielten die Burgen des Komitätes Zemplén eine ziemlich wichtige Rolle. Mehrere von den überholten Bergfestungen wurden zu dieser Zeit niedergelegt (z. B. Kövesd) und auch ein Teil der Schlösser stürzte zusammen. 1697 spielten zwei Burgen, Tokaj und Sárospatak eine Rolle im Aufstand in der Landschaft Hegyalja. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurden die unnötigen Burgen durch die Wiener Regierung teilweise zerstört. Eine der Ursachen war, damit sie in einem eventuellen Aufstand nicht als Stützpunkte dienen können. So wurde auch die Burg von Sárospatak 1702 beschädigt. Im Freiheitskampf Rákóczi spielten die Burgen des Komitätes Zemplén als militärische Anlagen zum letztenmal eine Rolle. Die Burg von Tokaj wurde durch die Kurutzentruppen am schwersten besetzt. Rákóczi ließ sie 1705 niederreißen, da er diese Festung für überflüssig hielt, obwohl sie eine wichtige Übergangsstelle verteidigte. Die Burg von Patak wurde nicht hergerichtet, aber der Palast ja: 1708 wurde das Parlament im Rempter des Roten Turmes einberufen. Nach 1711 wurden einige Burgen im Komität Zemplén umgebaut benutzt (Patak, Szerencs). Die Bergfestungen verfielen und die meisten Schlösser blieben - wohnlicher gemacht - bis zu unserem Jahrhundert erhalten. 125