Bodó Sándor - Szabó Jolán (szerk.): Végvár és társadalom a visszafoglaló háborúk korában (1686-1699) - Studia Agriensia 9. (Eger, 1989)

Szántó Imre: Eger felszabadulása a török uralom alól (1687)

Ein Teil der türkischen Bevölkerung von Eger bestand aus Soldaten, die in der Festung wohnten und Burgwachendienst leisteten. Ausserdem gab es Stadtbewohner - zum Teil gebohrene Türken und auch Renegaten: Christen die zum türkischen Glauben übergetreten sind und verschiedene zivile Be­schäftigungen ausübten. Auch serbische Kaufleute wohnten in der Stadt, die dem prawoslawischen Glauben angehörten. Wahrscheinlich kamen sie, unmit­telbar den Türken folgend, in den letzten Jahren des 16. Jahrhunderts nach Eger. Nach 91 Jahren musste der türkische Halbmond weichen. Schritt für Schritt drang die kaiserliche Armee die türkischen Heere aus Ungarn. In 1686, nach 145 jähriger Belagerung wurde auch die Festung Buda befreit. Bis Jahres­ende hatte man die Türken auch aus Süd-Transdanubien vertrieben. In 1687 setzte die Verbündeten der „Heiligen Allianz” ihren siegreichen Krieg fort. Nachdem die Türken Buda und Hatvan verlohren hatten und die kaiser­liche Armee in Richtung Eszék hervordrang, blieb Eger nur als eine kleine mohamedanische Insel den Türken übrig und die Blockade wurde immer unerträglicher. Befehlshaber des 10 000 Mann umfassenden sturmbereiten Heeres war Graf D’Oria General des Bayerischen Kurfürsten, der die Armee des Generals Antonio Caraffa zu den Kriegsmanövern von Eger befahl. Bei­nahe die Hälfte der kaiserlichen Armee bestand aus ungarischen Heiducken und Husaren. Die ungarische Festungsbesatzung von Putnok, Ajnácskő, Fü­lek, Szendrő, Ónod und Léva wurde auch hierher kommandiert. Wegen Mangel an Kanonen wandte sich die Belagerungsarmee an die langsame aber zielsichere Methode der Aushungerung. Die Türken bemühten sich ungeheuer die umlagerte Festung Eger zu befreien, oder mindestens der Besatzung Lebensmittel zukommen zu lassen. Die türkische Besatzung ver­suchte öfter tollkühn auszubrechen um sich Lebensmittel zu verschaffen. Die belagernde Armee musste immer bereit sein um den Ausfall der Türken zu verhindern. Die Türken verteidigten sich in Eger bis zum Äussersten, besonders der Kommandant der Festung Pascha Rustem wollte die Burg keinesfalls überge­ben. In der letzten Periode der Belagerung war die türkische Besatzung und die Zivilbevölkerung schon von einer fürchterlichen Hungersnot bedroht. Die türkische Besatzung zwang deshalb den zum Äusersten Entschlossenen Pascha Rustem, dass er zur Übergabe der Festung in Verhandlungen mit General Caraffa eingehe. Im Sinne der Bedingungen der kaiserlichen Armeeführung übergaben die Türken, nebst Inventar die Festung und die Stadt, sie selber konnten samt ihrer vollständigen Rüstung und ihrem ganzen Vermögen frei abziehen. „Jene Personen, die bleiben wollten - laut des dritten Punktes der Vereinbarung - konnten ihr Haus und Habe behaltend, ohne jegliche Einwen­dung Zurückbleiben.” Es gab etwa 50 solche getaufte türkische Familien insge­samt ungefähr 300 Personen. Etwa 3500 Türken mit 300 beladenen Wagen, unter dem Geleit 400 deut­scher Reiter verhessen am 17-ten Dezember des Jahres 1687 durch das Makla- rer Tor Eger. Mit der Zurückeroberung der Festung von Eger wurde das ganze Gebiet der Komitate Heves und Külsö-Szolnok endgültig von der türkischen Herrschaft befreit. 74

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