Sugár István: Heves Megy és Eger visszafoglalása a törököktől - Studia Agriensia 8. (Eger, 1987)
Die Zurückeroberung des Komitats Heves und der Stadt Eger von den Türken
tat, in Heves und in Balaszentmiklós (heute Törökszentmiklós), noch zwei kleinere Plankenburgen in Türkenhand. Die Bedeutung von Eger, Hatvan und Szolnok - vor allem die Egers - bestand darin, daß sie die im Laufe der Liquidierung der Türkenherrschaft in Ungarn eingeleiteten Kriegsoperationen, den Sturm auf die Hauptstadt des eroberten Landesteiles, auf Buda, stören konnten. Eger tauchte schon im Jahre 1685 im Interessenkreis der Wiener Kriegsführung auf. Rüdiger Starhemberg, Führer der erfolgreichen Verteidigung von Wien, hätte schon zu dieser Zeit den Sturm auf Eger versucht. Aber Prinz Karl von Lothringen, Oberbefehlshaber der verbündeten christlichen Heere, widersetzte sich diesem Plan. „Eger ist, wie man sagt, schrieb er, von seinen natürlichen Gegebenheiten der eine der stärksten Burgen Ungarns und hat meisterhaft ausgestalteten Basteien.” Aber das Jahr 1685 brachte für das Doppel-Komitat die ersten Waffenerfolge: am 15. Oktober fiel die Fahne des Türkischen Reiches von der Mauerzinne in Heves und am 19. Oktober in Szolnok. Im Herbst 1685 nahm der Feldmarschall-leutnant der Kavallerie Peter Mercy, sogar mit seinen Truppen „auf seine eigene Art” für 8 Tage die Eger um, mehr noch, er konnte einen Teil der Stadt niederbrennen. Die war übrigens die erste militärische Unternehmung gegen Eger im Laufe der Liquidierung der Türkenherrschaft. Sowohl beim Sturm auf Buda im Jahre 1684, als auch im Jahre 1686 taten die rechtgläubigen Soldaten des Egerer Beglerbeg-Pa- schas und des Hatvaner Sandschakbegs alles, was in ihren Kräften stand, um die Kriegsoperationen der verbündeten europäischen Streitkräften zu stören. Die türkischen Truppen aus Eger und Hatvan wurden jedoch von den christlichen Streitkräften hart zurückgeschlagen. Die Egerer Türken wurden sogar von den ungarischen Husaren und deutschen Dragonern in Hinterhalt gelockt, und in einer blutigen Schlacht, die sich in der Nähe von Eger im Szalöker- Tal entfaltete, kamen 200-300 moslemische Soldaten ums Leben. Selbst der heldenhaft kämpfende Beglerbeg-Pascha Osman, und sein Stellvertreter Ali blieben auf dem Kriegsschauplatz. Für die unbestreitbare Kühnheit und Geschicklichkeit der Türken ist nichts charakteristischer als das, daß sie ihren immer mehr bedrängten Brüdern in Eger in Begleitung von sechstausend türkischen und tatarischen Reitern 400 Fuhrwerke mit Proviant und Munition aus den Balkan zugehen lassen konnten. 326