Petercsák Tivadar – Váradi Adél szerk.: A népvándorláskor kutatóinak kilencedik konferenciája : Eger, 1998. szeptember 18-20. / Heves megyei régészeti közlemények 2. (Eger, 2000)

Frühsarmatische Gräber in der Gemarkung von Füzesabony (Füzesabony-Kastély-dűlő I.)

KORA SZARMATA SÍROK FÜZESABONY HATÁRÁBAN 31 FRÜHSARMATISCHE GRÄBER IN DER GEMARKUNG VON FÜZESABONY (Füzesabony-Kastély-dűlő I.) Csilla Farkas Im Jahre 1997 führten wir eine Rettungsgrabung am Baugelände des Umleitungsweges 33 bei Füzesabony durch, wobei ein sarmatisches und ein mittelalterliches Siedlungsdetail, ferner sieben frühsarmatische Gräber vorkamen. Der Fundort befindet sich in der Kastély-Flur (-dűlő) am nordwestlichen Rand von Füzesabony (Abb. 1). Die einstige Siedlung und das Gräberfeld liegen auf der linken Hochterrasse des Laskó-Baches. Die Gräber konzentrierten sich auf dem nördlichen Teil des freigelegten Gebietes (Abb. 2). Weder die zur späteren sarmatischen Siedlung gehörenden Erscheinungen noch zeitgenössische bzw. spätere störten die Bestattungen. Die entdeckten sieben Gräber befanden sich auf einer ca. 30 x 15 m großen Fläche (Abb. 15). Das Gräberfeld kann in nördlicher bzw. östlicher Richtung weitergehen, da aber das Gelände bebaut ist, ist das genau nicht zu bestimmen. Der nördliche Teil wurde wahrscheinlich durch früher gemachte Erdarbeiten zerstört. Den Rand des Gräberfeldes kann man nur auf dem südlichen Teil bestimmen. Die Gräber lagen in zwei etwa NW-SO-orientierten Reihen. Die Orientierung der Skelette weicht von der S-N-Achse in unterschiedlichem Maße und in ver­schiedenen Richtungen ab, aber auch die größte Abwei­chung übersteigt den 35° nicht. Nach der Richtung der Abweichungen konnten wir zwei Gruppen beobachten, nämlich eine östliche (I.) (60, 65, 66) und eine westliche Gruppe (II.) (125, 140, 150, 155) (Abb. 16; Tabelle 1). In der westlichen Gruppe ist die durchschnittliche Abweichung von der Süd-Nord-Richtung viel kleiner. Auch aufgrund der Größe der Grabgruben können die Gruppen abgesondert werden. Die Gruben waren in der östlichen Gruppe im allgemeinen größer, länger und brei­ter, aber das Verhältnis der längeren und kürzeren Seite ist in dieser Gruppe kleiner. Mit Ausnahme des Grabes 155 schwankt die Länge der Grabgruben zwischen 220 und 180 cm. Die breitesten Gräber sind ca. 80 cm breit, während die anderen durchschnittlich 50-60 cm breit sind. Bei der Tiefe der Gräber konnten keine Regelmä­ßigkeiten registriert werden. In zwei großen Grabgruben war es möglich, den Brettsarg zu beobachten, im dritten Fall konnte das nur angenommen werden. In der west­lichen Gruppe ist das Bild vielfältiger. Die Grabgruben waren von sehr unterschiedlicher Form, von der schma­len rechteckigen über das ovale bis zur trapezförmigen Variante. Einen Sarg konnten wir nur im Grab 125 beobachten, das war ein Einbaumsarg. In den meisten Gräbern wurden Frauen bestattet, nur im Grab 66 lag ein Mann. Das Lebensalter der meisten Toten schwankt zwischen 40 und 60 Jahren. Die im Grab 150 bestattete Tote war am jüngsten, sie war ca. 20 Jahre alt, und auch die im Grab 60 begrabene Frau war jung. Die beiden jüngsten Toten waren an Beigaben am reich­sten. Mit Ausnahme des im Grab 155 liegenden Toten wurden die anderen in gestreckter Rückenlage bestattet, die Arme lagen am Körper gestreckt (ISTVÁNOVITS 1991, 37). Im Grab 125 befanden sich die Hände unter der Hüfte gegeneinander gewandt, aber das konnte auch der enge Sarg verursachen. Das Skelett lag im Grab 155 ein wenig auf der rechten Seite, die Beine neigten sich ein wenig aufgezogen nach rechts. Der Schädel fehlt, ver­mutlich wegen der seichten Grabgrube (Abb. 21). Die südliche Grabreihe war an Beigaben viel reicher. Die im Grab 60 und 150 vorgekommenen goldenen Schmucksachen und die Festtracht (KŐHEGYI 1985, 338), die Spiegel, der im Grab 125 gefundene römische Krug, ferner das verhältnismäßig reiche Fundmaterial der in dieser Reihe liegenden Gräber können auf den gesellschaftlichen Rang oder die gesellschaftliche Rolle, ferner auf die Vermögensunterschiede hinweisen, im Gegensatz zu den in der nördlichen Reihe vorgekomme­nen wenigeren Beigaben. In der nördlichen Reihe kön­nen die Gräber 65 und 66 nicht nur auf Gesellschafts-, sondern auch auf Familienbeziehungen hinweisen. Die Nähe der Gräber und die im Vergleich mit dem Beiga­benreichtum der Gräber der südlichen Reihe in kleinerer Zahl vorgekommenen Funde deuten darauf hin. Das Grab 155 war verhältnismäßig seicht. Das und die leichte Hockerlage des Skelettes, und daß das Grab in keine Reihe paßt, deuten die untergeordnete Lage des Toten an. Dieses Grab befand sich dem Grab 150 so nahe, daß der Tote des vorigen sogar der Knecht des letz­teren Toten gewesen sein könnte. Die Körpergröße der in der nördlichen Grabreihe Bestatteten war kleiner als in der südlichen Reihe. Bei diesem Gräberfeld ist es interessant, daß die Zahl der Spiegel im Vergleich zu der Zahl der Gräber sehr groß ist. In beiden Gräbern mit Goldbeigaben kamen je zwei, beinahe unbeschädigte Exemplare zum Vorschein. In diesen Fällen dienten sie als Toilettenartikel. Der dritte Spiegel ist ein einfaches Stück, das zusammenge­brochen wurde und die Bruchstücke im Grab auseinan­dergeworfen wurden. Diese Handlung könnte einen magischen Zweck gehabt haben. Dieses Grab weist auch andere Besonderheiten auf. Die Grabgrube war verhält­nismäßig seicht und eng, der Tote wurde höchst­wahrscheinlich in einen Stoff eingehüllt. Die auf dem Brustkorb gefundene Fibel könnte auch zum Zusam­menhalten des Leichentuches gedient haben. Beide am rechten Fuß gefundenen Gefäße sind dakische oder unter dakischem Einfluß gemachte Keramikgegenstände. Die erwähnte Fibel scharfen Profils ist ein römisches

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