Petercsák Tivadar – Váradi Adél szerk.: A népvándorláskor kutatóinak kilencedik konferenciája : Eger, 1998. szeptember 18-20. / Heves megyei régészeti közlemények 2. (Eger, 2000)

Die awarischen Gürtel mit Steineinlage

132 BÁLINT MARIANNA Mittelawarenzeit in das Karpatenbecken einwandernden Volksgruppen in Verbindung stehen konnten, ein wenig ausführlicher beschäftigen. In diesem Gebiet erwies man schon in der Antike den blauen Mineralen Achtung, die mit den Göttern bzw. mit der himmlischen Sphäre in Verbindung gebracht wurden (PÁL-ÚJVÁRI 1997, 245). In der persischen, später in der arabischen und türkischen Glaubenswelt verknüpfte man bösartige Kräfte mit der blauen Farbe und diese abzuwehren, trugen sie blaue Perlen um den Hals ( FÉL 1935, 15) bzw. einen Fingerring mit blauem Türkis als Talisman ( ERDÉLYI 1961,587). Vom Türkis hielt man, daß er Glück bringt. In dem arabischen Kulturkreis wurden die Waffen der Kämpfer mit Vorliebe mit blauen Steinen verziert, damit sie die Stiche und Schnitte abwehren können ( DUDICHNÉ-KOCH 1935,38). Chinesische Quellen überlieferten Hinweise über mittelasiatische Mineral­bergwerke bzw. über den Türkishan-del (AJNI 1983, 7). In erster Linie wurden die Sogden in den Quellen erwähnt, die über eine Handwerktechnik von sehr hohem Niveau verfügten. Ihre Gebrauchs-gegenstände und Waffen wurden mit Vorliebe mit Türkis verziert. Auch die Nachbarvölker kauften die Produkte der sogdischen Bálint Marianna ELTE BTK Régészettudományi Intézet 1088 Budapest Múzeum krt. 4/B. Handwerker in großer Menge (BELENIZKI- BELOUS 1980; AJNI 1983, 7). Die auf diese Art verzierten Gürtel und Waffen erscheinen auf den Wandgemälden von Pendjikent und Badahsan (EEJIEHHUKHH 1959, TAB. XIV; 1973, 19. 20. 21. K.; ULHLILKHH 1963, TAB. XIV. 160-161). Für die dargestellte Kleidung ist es kennzeichnend, daß der den Kaftan zusammenhaltende Gürtel mit Edelsteinein­lagen verziert wurde (BELENIZKI-BELOUS 1980,43). Es ist wahrscheinlich, daß die Sitte, die Waffen mit Türkis zu verzieren, aus diesem Kulturkreis stammt. Die in der Mittelawarenzeit in das Karpatenbecken einwandernden Volksgruppen könnten diese Sitte und vermutlich auch die damit verbundenen Aberglauben gekannt haben. Auf den im Karpatenbecken vorgekommenen Gürteln wurde Glas anstatt Türkis angewandt. Das kann damit erklärt werden, daß die in der Mittelawarenzeit in das Karpatenbecken einwandernden Volksgruppen wegen der großen Entfernung oder des Schließens gewisser Handelswege zum Türkis nicht kommen konn­ten. Sie bestanden aber auf die Farbe der Steineinlage, und das betont die größere Rolle der Farbe. Die Edelsteine wurden im Falle der da erzeugten Gürtel mit Glaspaste ersetzt. Übersetzt von Katalin H. Simon

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