Krankovics Ilona szerk.: Numizmatika és a társtudományok II. (Debrecen, 1996)
Buza János: A magyar denár kivitele Észak-Itáliába a XVI. század közepén
János Buza: Der ungarische Denar in Nord- Italien in der Mitte des 16. Jahrhunderts Zusammenfassung Im Ungarn des 16. Jahrhunderts war der Denar das am weitesten verbreitete Zahlungsmittel, das unter anderem auch dadurch untermauert wird, daß die Begriffe Geld und Denar in der Umgangssprache als Synonyme galten. Den ungarischen Geld- und Wirtschaftshistorikern ist seit langem bekannt, daß der ungarische Denar in großer Menge nach Polen gebracht wurde. Unter dem Namen "pénz" ( ung.: Geld) ist der ungarische Denar in türkischen Steueraufzeichnungen zu finden, sein Umlauf in den vom Osmanischen Reich eroberten europäischen Gebieten - genauer formuliert: im Bereich des Balkans - ist ebenfalls nachgewiesen, womit erklärt werden kann, warum ihn der moldauische Despot nachahmen ließ. Auch in westlicher Richtung verließ der ungarische Denar in großer Menge das Land. In Niederösterreich, in der Steiermark und in der Grafschaft Görz wurde mehrmals versucht, seinen Umlauf zu verbieten, und gerade diese häufigen Verbote beweisen, daß sowohl die Valvationsversuche, wie auch die prohibitive Schritte erfolglos blieben. Aufgrund der gegenwärtigen Kenntnisse scheint in südwestlicher Richtung Görz die letzte Station des ungarischen Denars gewesen zu sein, bzw. die Region, in der ein Umlauf noch nachweisbar ist. In dem von Michael Schaerhauff im Jahre 1563 in Wien herausgegebenen Handelsbuch wird die Tabelle der Wechselkurse verschiedener Scheidemünzen mit den Daten des ungarischen Denars ( "Ungerisch pfennig") abgeschlossen. Hieraus geht hervor, daß der ungarische Denar gewinnbringend, aber zeitweise auch mit Verlust in Venedig eingewechselt werden konnte. Im gleichen Jahr sandten die Nürnberger Welser den ungarischen Denar probeweise nach Mailand, mußten das Geschäft allerdings in Kenntnis des Denarkurses, der Transportund Einschmelzkosten als Verlust bezeichnen. Sollte der ungarische Denar in Norditalien eine ernsthafte Rolle gespielt haben, so aller Wahrscheinlichkeit nach nicht als Zahlungsmittel, sondern viel eher, weil er als Grundstoff für Münzprägung fungierte. Auch in niederländischen Veröffentlichungen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist das Bild der am weitesten verbreiteten ungarischen Prägung zu finden, woraus geschlossen werden kann, daß er auch im Fernhandel bekannt war. Den Namen " dreyer penninck van Hongheryen" bekam er, weil in der kaiserlichen Residenzstadt ein ungarischer Denar drei Wiener Pfennig wert war, weshalb er in den österreichischen Gebieten kurz nur als Dreier bezeichnet wurde.