M. Nepper Ibolya: Hajdú-Bihar megye 10-11. századi sírleletei 1. rész (Budapest-Debrecen, 2002)

Zusammenfassung

VIII. ZUSAMMENFASSUNG 1. PHYSISCHE GEOGRAPHIE DES KOMITATS HAJDU-BIHAR József Ló ki Universität Debrecen, Lehrstuhl für Physische Geographie Der Abschnitt gibt einen Überblick über die geolo­gische Entwicklung bzw. Entwicklungsgeschichte des Ko­mitats bis zum Jungtertiär und Quartär. Im pannonischen Zeitabschnitt (Ober-Miozän) bedeckte das Gebiet des Ko­mitats, ähnlich wie die ganze Tiefebene, ein Meer bzw. später ein Binnensee, den die aus den Nordostkarpaten und dem nördlichen Siebenbürgen zufließenden Wasserläufe speisten. Zum Ende der oberpannonischen Stufe war der See vollständig aufgefüllt und danach begann sich an der abgetrockneten Oberfläche schrittweise das neue Gewässer­netz herauszubilden. Diese Hydrographie unterschied sich jedoch noch grundlegend von der heutigen. Die auch das heutige Bild des Gebietes bestimmen­den hydrographischen Veränderungen setzten mit Beginn der Würm-Stufe ein. Zunächst wandten sich die aus dem Gebirge kommenden Wasserläufe über den Schuttkegel in Richtung der Körös-Flüsse (Abb. 3). Als Folge tektonischer Bewegungen verließen dann vor etwa 40-45 000 Jahren die Flüsse Theiß und Szamos den Nyírség („Birkenländ­chen") genannten Landstrich und verschoben sich in die Gegend des heutigen Er-Tal es (Abb. 4). In dem vor 20-26 000 Jahren vorherrschenden kalten, trockenen Klima kam es in den ungeschützten Gebieten zur Bildung von Flugsand bzw. die Sandformen entstanden. Vor 18-20 000 Jahren begann sich der mittlere Teil des großen Nyírség-Schutt­kegels anzuheben, während die Bereg-Szatmárer Ebene und das Bodrogköz-Gebiet anfingen abzusinken. Eine ähnliche Senkung ist im Gebiet Hajdúság sowie im nördlichen Teil der Hortobágy ebenfalls nachweisbar. Das Absinken wirkte sich auch auf den Verlauf der Theiß aus, die das Er-Tal verließ und sich nordwestlich in Richtung des Bodrogköz wandte, von wo ihr nach Ausbildung des Tores bei Tokaj der Weg ins Innere der Tiefebene offenstand (Abb. 5). Der Szamos-Fluss verließ das Er-Tal erst vor gut 14-16 000 Jahren (Abb. 6), bei Überschwemmungen allerdings hat er diesen Weg noch des öfteren eingeschlagen. Im trockenen Klima einiger Abschnitte des Spätglazial kam es auf der von Dünen bedeckten Oberfläche erneut zu Sandbewegungen, welche die zugewehten Bodenniveaus gut markieren. In dem vor 10-11 000 Jahren beginnenden Holozän wurde das Klima milder, mit abwechselnd trockeneren und feuchteren Perioden. Die Hochwasser der dem Nyírség-Ge­biet im Norden ausweichenden Theiß konnten durch die Hortobágy in die weiter absinkenden Sárrét-Gebiete bzw. die Gegend der Körös-Flüsse abfließen. Auf dem Satellit­aufname des Gebietes zeichnen sich die heute bereits ver­füllten großen Flusswindungen deutlich ab (Abb. 7). Seine heutige Strömungsrichtung nahm der Hauptarm der Theiß zu Beginn der subborealen Periode mit dem Absinken der südlichen Teile der Jászság- und Heves-Ebene an. Resultierend aus der Oberflächenentwicklung ent­standen im Gebiet des heutigen Komitats Raumniveaus unterschiedlicher Höhe. Die höchsten Gebiete sind die Re­ste des erhöhten Schuttkegels. Das zweite Niveau besteht aus den Grenzzonen der absinkenden bzw. sich auffüllenden Inundationsgebiete, die den Übergang zwischen tiefer ge­legenen Oberflächen und erhöhten Teilen des Schuttkegels bilden. Dank der oberflächengestaltenden Tätigkeit der Flüsse kann man das Gebiet mit niedrigerer Oberflächen­höhe in zwei Niveaus unterteilen. Zwar machen die Ni­veauunterschiede nur wenige Meter aus, doch diese sind vom Gesichtspunkt der Überschwemmungen und der An­siedlung des Menschen bedeutsam. Auf den höheren, hoch­wasserfreien Oberflächen findet man die Tellsiedlungen. In der auf die subboreale holozane folgenden subatlantischen Phase des Holozäns nahm der Mensch bereits großen Ein­fluss auf die natürliche Landschaftsentwicklung. Daher be­gannen sich in den hochwasserfreien Gebieten an Stelle der dem Klima angemessenen Wald- bzw. Steppengebiete die heutigen Kultureinöden auszubilden. Nach der Landnahme, im Zeitraum der Sesshaftwer­dung des Ungartums, waren für unseres Gebiet den heu­tigen entsprechende Hauptlandschaftstypen charakteri­stisch, allerdings mit anderer territorialer Gliederung (Abb. 8). Die hohen und niedrigen Inundationsgebiete eigneten sich nicht zur dauerhaften Besiedlung, umso mehr aber zur intensiven Nutzung (Fischerei, Jagd, Schilfanbau usw.). Die meisten Siedlungen entstanden in Gebieten mit Schwarzer­deboden. In den Jahrhunderten nach der Arpadenzeit wur­de das Antlitz der Landschaft in den Überschwemmungs­gebieten von den Wasserläufen, auf den höheren Raumni­veaus dagegen vom Menschen geformt. Gegenwärtig treffen in dem Gebiet verschiedene Mesolandschaften zusammen (Abb. 2). Im Osten gestalten die Sanddünen des südlichen Teils des Nyírség-Gebietes die Landschaft abwechslungs­reich. Der nach Süden abfallende Schuttkegel berührt im südlichen Teil des Komitatsgebietes die Gegend der Berettyó­und Körös-Flüsse. Westlich des Nyírség-Gebietes dehnt sich in der Mitte des Komitats in nordsüdlicher Richtung das Hajdúság genannte Gebiet aus, dessen höchstgelegene Kleinlandschaft Hajdúhát genannt wird. Unter den Land­schaftseinheiten der Mittleren Theißgegend erstrecken sich im westlichen Teil des Komitats das Hortobágy-Gebiet über ein größeres und das Borsoder Inundationsgebiet über ein kleineres Territorium.

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