Gilicze János: A földeáki Návay család története (Régi magyar családok 5. Debrecen, 2006)

Excerpt

richtshof Csanád 1777 abgelehnt. György Návay und später auch sein Sohn Pál ver­suchten an weitere Gebiete zu kommen. Es wurden die transdanubischen und ostunga­rischen Güter der Familie Botka mütterlicherseits anvisiert, aber ohne Erfolg. Die Be­mühungen um das Flachland in Csanád und des Vermögens der Familie Mező Szegedi waren auch vergebens. Die zur ersten Generation der Familie Návay zählenden József, János, Antal und Pál haben neben der Wirtschaft auch wichtige Komitatsämter bekleidet, vom Geschwore­nen bis zum Oberstuhlrichter. Ihr Zeitgenosse, Mihály Návay wurde 1790 zum Vize­gespan und Nationalversammlungsabgeordneter von Csanád gewählt. Nach einer kur­zen Zeit wurde er vom König II. Leopold als Anerkennung seiner Tätigkeit zum Hofrat ernannt, und erhielt das Prädikat „földeáki". Die Familie Návay ist mit János (1768-1822) und György (1775-1829) in zwei Richtungen verzweigt. János Návay bekleidete auch das Vizegespansamt und den Abge­ordnetenstatus. Erhielt 1811 selber den Hofratstitel. Sein jüngerer Bruder György diente dem Komitat Csanád als Oberstuhlrichter. Während der Reformzeiten schloss sich die Familie Návay an die moderne Opposi­tion. László Návay betonte diese Prinzipien sowohl in seinem Komitat als auch in der Nationalversammlung. Am Anfang der 1840-er Jahre gewannen die Konservativen die Oberhand im Komitat Csanád. Zu dieser Zeit geriet László Návay öfters in ernste Kon­frontation mit dem Vizegespan des Komitats, worüber auch die Dokumente des Komi­tatsarchivs berichten. Ein moderner Charakterzug der Familie Návay war der in der Achtung der '48-er Traditionen verankerter Liberalismus, der vom Sándor Návay (1832-1864) und Tamás Návay (1815-1879) fundiert wurde. Sándor Návay war 1848/49 Adjutant unter den Generälen Damjanich, und Leiningen, und mit Letzterem betrat er unter den Ersten die zurückeroberte Burg von Buda. Den Niedergang des Freiheitskampfes erlebte er in Ko­márom, wodurch er der Bestrafung entkam, wurde aber sein Leben lang beobachtet. Ein anderer Mitglied der Familie, Mihály Návay (1798-1863) nahm die Belästigungen der Behörden in Kauf, und beherbergte die Witwen von János Damjanich und György Láhner, nach dessen Hinrichtungen am 6. Oktober 1849, in seinem Haus in Makó für mehrere Jahre. Tamás Návay, am anderen Zweig der Familie spielte eine noch wichtigere Rolle in den Jahren 1848/49. Er wurde schon im Jungen Alter zum Vizenotar, Obernotar und dann zum Taflerichter des Komitats Csanád ernannt. Die moderne Denkweise, die sich im Komitat Csanád schon früh verbreitete, überwältigte auch Tamás Návay. Er gewann in dem Maße an Ansehen, dass er an der Nationalversammlung von 1839-1840 als Entsandter des Komitats teilnahm. Nach seiner Heimkehr wurde er zum Vizegespan gewählt. Im Laufe des Freiheitskampfes stand er schon als Obergespan für seine Prinzi­pien mit Wort, Tat und Vermögen. Nach dem Niedergang der Revolution ereilte ihn auch der Schicksal der Patrioten: Er wurde festgenommen, verurteilt, im Gefängnis

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