Jósa Miklós - Ulrich Attila: A németszőgyéni és bánházi Jósa család története (Régi magyar családok 3. Debrecen, 2005)

Exzerpt

auch heute in Budapest und Umgebung. Im Zusammenhang mit Mihály haben wir immer für wichtig gehalten, herauszufinden, warum er auf seine Güter verzichtete. Anfang der 1710-er Jahre ist er noch ein organischer Teil der Geschichte der Familie, er teilt sich die Güter mit seinem Bruder, plötzlich aber verschwindet er vor unseren Augen. Sein Verschwinden erfolgte ungefähr in der Zeit der Geburt seines Sohnes. Wir sind uns auch nicht sicher, ob er nur einen Erben hinterließ. In diesem Fall sind wir dem schon erwähnten Problem begegnet, dass seine Familie den Großteil ihres Lebens außerhalb der heutigen Grenzen Ungarns lebte. Wir haben leider keine Erklärung dafür gefunden, warum seine Person in den späteren Klassenbricfen(?) ausgeschlossen wurde. Wir halten für möglich, dass ein eventueller Familienstreit dabei eine Rolle spielte, oder auch der Umstand, dass er 1708, ohne dass seine Geschwister davon gewusst hätten, die gemeinsam von ihrer Mutter geerbten Güter versetzte. Die späteren Jósa-Erben auf der weiblichen Linie waren dann schon im Glauben, dass auch er keine Nachkommen gehabt habe. Die Familienforschung steht aber dazu im Gegensatz, die eindeutig gemacht hat, dass die menschliche Erinnerung, wie auch in vielen anderen Fällen, die Familientraditionen nicht genau beibehalten hat. Als wichtige Forschungsrichtung hat sich die Verwandtschaft zwischen den Familien Jósa in Nagybánya und Németszögyén erwiesen, die eine offene Frage unseres Buches darstellt. Wegen der Unterschiede in den Familientraditionen - diejenigen in Nagybánya, die in der männlichen Linie schon ausgestorben sind, meinten, verwandt zu sein, diejenigen in Németszögyén dagegen sind bis heute noch anderer Meinung - können wir trotz Kenntnis der Quellen weder die eine noch die andere Behauptung eindeutig bestätigen oder widerlegen. Vielleicht stehen die Chancen besser dafür, dass zwischen den beiden Familien keine Verwandschaft bestand. Nichtsdestotrotz haben wir in Károly Jósas Bekenntnis eine sehr wichtige Quelle gefunden, die die Problematik der Zusammenstellung eines Stammbaumes auf Grund der damaligen „Erinnerung" stark infrage stellt. Das ist nicht nur in unserem Fall interessant, sondern macht alle Genealogen darauf aufmerksam, dass die Quellen die ausgestorbenen Zweige nicht in jedem Fall treu wiedergeben. In unserem Fall können wir Zeichen dieser Mentalität sogar in drei Punkten beobachten: bei der

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