Kisfaludy László: A kisfaludy Kisfaludy család története (Régi magyar családok 2. Debrecen, 2004)

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ausgezeichnet hat, währenddessen sein Onkel János Kisfaludy General der Habsburgerarmee war (wenn auch nur als Offizier im Ruhestand). Die familiäre Bindung zeigte sich sogar stärker als der ideologische Unterschied: nach Bekämpfung des Freiheitskampfes setzte János all seinen Einfluss zur Befreiung seines Verwandten in Gefangenschaft ein. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts finden wir die Mitglieder der Familie Kisfaludy erneut auf der Bühne des öffentlichen Lebens und der Literatur wieder. Árpád Béla Kisfaludy, sein Bruder Zoltán, sowie die mit ihnen weit verwandte Atala Kisfaludy waren alle hervorragende Dichterinnen ihrer Zeit. Dann waren die "glücklichen Friedensjahre" der österreichisch-ungarischen Monarchie zu Ende und in der Zeit der beiden Weltkriegen war ein Soldat das berühmteste Mitglied der Familie. Hier geht es um General Károly Kisfaludy, der beide Weltkriege durchkämpft hat und dabei kontinuierlich die Rangleiter hinaufstieg. Seine Ehrlichkeit und christliche Einstellung zeigt sich auch dadurch, dass er den Aufstand der damals theoretisch verfeindeten, aber mit den Ungarn tausendjährige Freundschaft pflegenden, gerade unter deutscher Unterdrückung leidenden Polen 1944 insgeheim, sogut es für seine Verhältnisse möglich war, mit seiner Einheit unterstützte. Seine Dienste für die Heimat "honorierte" das ungarnfeindliche kommunistische System, indem es ihn in die Kategorie "politisch unzuverlässig" einstufte. Seitdem leben die Kisfaludys, mehrere Dutzend, verstreut in der Welt, still ihren Alltag. Unter den heute lebenden Nachkommen gibt es welche, die sich erst vor kurzem getroffen haben, und auch solche, deren gemeinsamer Vorfahre vor 400 (!) Jahren gelebt hat, trotzdem hat sich eine Art Vertrauen und Verständnis unter ihnen herausgebildet. Dieses Buch richtet sich vor allem an die heute lebenden Kisfaludys, um sie zu erinnern: es ist jedermanns Pflicht, das Vermächtnis seiner Vorfahren zu pflegen und weiterzuführen, so wie es die ehemaligen Kisfaludys jahrhundertelang getan haben.

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