Pozsonyi József: A semsei Semsey család története (Régi magyar családok 1. Debrecen, 2002.)

Exzerpt

1848-49. Viele von den Semseys waren Förderer und Unterstützer von Kultur und Wissenschaften. Das hervorragendste Mitglied der Familie war Andor Semsey, einer der größten Mäzene der ungarischen Kultur und Wissenschaft. Durch die Unterstützung des begeisterten Geologen und Mineralogen entstand und entwickelte sich der Budapester Zoo, das Ungarische Staatliche Geologische Institut, er finanzierte im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts Eötvös 1 s Experimente mit dem Torsionspendel zur Messung des Erdmagnetismus, er gründete und entwickelte die Bibliotheken und Forschungslaboratorien mehrerer wissenschaftlicher Institute, er finanzierte Studien- und Sammclrciscn. Die Mineralien Semseyit und Andorit wurden nach ihm benannt. Ein Zweig der Familie Semsey erhielt Anfang des 20. Jahrhunderts den Grafentitel. Ein Vertreter dieses Zweiges, László Semsey, war vom König beauftragter Zeremonienmeister der millennarischen Veranstaltungsreihe zur Feier der Bestehung Ungarns seit 1000 Jahren, als Abgeordneter bestand er darauf, dass die Asche von Ferenc Rákóczi II. nach Ungarn überführt wird, und er schuf die Voraussetzungen für die Krebsbehandlung in Ungarn durch seine Radiumspende Ende der 20-er Jahre. Sein Sohn Andor Semsey war Diplomat, Erarbeiter des sog. Semsey-Halmos-Csáky-Plans und eine bedeutende Persönlichkeit der geheimen, den 1. Weltkrieg abschließenden Friedensverhandlungen in Trianon. Von Mitte des 19. Jahrhunderts an zogen die Semseys von den Jahrhunderte lang ihnen gehörenden Siedlungen in den Komitaten Abaúj, Sáros und Hajdú weg, sie verließen vor allem aus politischen Gründen die Landgüter und Schlösser ihrer Ahnen und viele flohen bzw. zogen ins Ausland. Von den sechs Semseys, die während der Revolution und des Freiheitskampfes 1848-49 als Offiziere an der Seite der Revolutionäre gekämpft hatten, emmigrierten zwei in die USA, die anderen verarmten. Im 20. Jh. haben sich mehrere Zweige der Familie Semsey verbürgerlicht, der Grafenzweig zog nach dem 2. Weltkrieg aus politischen Gründen ms Ausland. Heute leben unzählige Semsey­Familien als gradlinige Deszendenten von Frank Richter von Meissen

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