Dankó Imre szerk.: A hajdúk a magyar történelemben III. (A Hajdú-Bihar Megyei Múzeumok Közleményei 28. Debrecen, 1975)
Nyakas Miklós: Hajdúkerület vagy Hajdú megye? Egy ősi szervezet haldoklása és megszűnése
auch politisch Debrecen. Aus dem Plan des Haiduckendistrikts wurde auch klar, dass Debrecen bei der Regelung viel gewinnen, aber auch viel verlieren könnte. Darum hat Debrecens Obrigkeit ím Február 1874 auch offiziell entschieden, alles zu bewegen, damit Debrecen das Zentrum des zu gestaltenden Komitats würde. In die Vorbereitungen wurden auch die Abgeordneten der Stadt einbezogen, in den Zeitungen wurde eine Pressekampagne angeregt. Die officielle Stallungnahme der Stadt wurde in der Zeitung Debreczeni Ellenőr (Debrecener Aufseher) veröffentlicht. In eine sehr unbehagliche Lage sind die Debrecener 48 er geraten (die 48-er Partei war damals die Opposition in Ungarn), da die Haiduckenstädte oppositionell waren. Sie als Debrecener Bürger mussten Debrecen als Komitatszentrum unterstützen, bei gleicher Zeit durften sie aber mit ihren Genossen in den Haiduckenstädten nicht auseinander geraten. So stammte von ihrer Seite der Plann, dass je ein Komitat um Debrecen und im vergrösserten Haiduckendistrikt organisiert würde. Das wurde aber keine lebensfähige Idee. Die Komitatsregelung wurde so von heftigen Parteiauseinendersetzungen begleitet, die Opposition des Haiduckendistrikts orientierte sich nach der Freisinnigen Partei (Regierungspartei in Ungarn). Debrecens Bestrebungen haben in den weiteren Kämpfen eine ganz neue Situation geschaffen, es droh te nämlich die Gefahr nicht mehr, dass die Haidickenstädte voneinander getrennt und ihnen fremden, bedeutungslosen politischen Zentren untergeordnet Würden. In den neuen Verhältnissen ist die bisherige Einheit der Haiduckenstädte verschwunden, Debrecen als Komitatszentrum konnte ihnen ja nicht widerwertig sein. Eine Ausnahme war natürlich Hajdúböszörmény, das Zentrum des Distrikts. Das klarste Beispiel des Standpunktes gegen das Haiduckendistrikt zeigte Hajdúszoboszló, das für Debrecen als Zentrum offen auftrat, aber auch durch Hajdúnánás entstand eine starke Opposition. Hajdúszoboszlós wichtigstes Argument war, dass Debrecen das natürliche wirtschaftliche Zentrum des Raumes verkörperte, und die Regelung auch von den betreffenden Szabolcser und Biharer Gebieten herzlich empfangen würde. Debrecens Lage wurde auch dadurch gefestigt, dass einer seiner Abgeordneten der bedeutendste Politiker des Dualismus Kálmán Tisza war. Das Haiduckendistrikt konnte so gegen Debrecen die Haiduckenstädte nicht mehr hinter sich haben, und keine zu beachtenden Argumente dagegen hervorbringen. Sein einziges ernst zu nehmendes Argument war das Dasein des Distriktshauses, dafür hat aber Debrecen sein Hotel „Fehér Ló" (zum Weissen Pferd) dargeboten. Die Debrecenfeindlichkeit des Haiduckendistrikts wurde mit der Verkündung von Gefühlmotiven erschöpft. Auf die nahe Auflösung des Haiduckendistrikts wies auch die Liquiditation des Hajdúböszörményer Gerichthofes hin, seinen Stand hat ja Debrecen übernommen. Irgendwie ähnlich ist auch die Ernennung des Distriktsoberhauptmanns Gábor Sillye zum Obergespan von Debrecen zu beuerteilen. Der 33. Gesetzartikel von 1876 hat das Komitat Hajdú mit dem Zentrum Debrecen aus den Haiduckenstädten, aus den Szabolcser Dörfern Csege, Balmazújváros, Téglás, Egyek, Nádudvar, Püspökladány, Szovát, Tetétlen, Földes und Józsa, weiter aus den Biharer Gemeinden Kaba, Mikepércs und Sámson zustande gebracht. Das Komitat bildete einen Teil des Regelungsplanes im ganzen Ungarn, seine Gestaltung fiel mit den Bestrebungen zur Modernisierung der Verwaltung zusammen. Die Umgestaltung hat bloss Hajdúböszörmény schmerzhaft getroffen, so wurde nämlich die Stadt Vorteilen des Zentrums entzogen. Es handelt sich aber auch hier um keine ungerechte Zurückdrängung. Das Hajdúböszörményer Selbstbewusstsein hat aber lange die Debrecenfeindlichtkeit aufbewahrt, auch um die Jahrhundertwende ist über eine Pressekampagne für die Überlagarung des Zentrums nach Hajdúböszörmény zu berichten.